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Das Mantra in der vedischen Astrologie

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Om Mani Padme Hum am Wegesrand

Das Wort Mantra(auch Mantram, wörtlich: "Instrument des Denkens, Rede") besteht aus den Wortteilen man(denken; fühlen; wahrnehmen von "manas": Denken; Verstand; das, was den Menschen ausmacht) und tram(helfende, schützende Kraft). Es handelt sich dabei um eine Wortfolge, oder auch nur um eine Silbe oder einen göttlichen Namen in der alten Sprache Sanskrit. Die Wiederholung eines Mantra bezeichnet man als Japa.

Es wird erzählt, dass indische Yogis als Meister der Kraft des Tones in der Lage gewesen seien, mit ihrer Stimme so stark gebündelte Töne hervorzubringen, dass sie Mauern einstürzen ließen. Noch sehr viel stärker soll die subtile Wirkung eines Mantrams auf das Bewusstsein und den Geist eines Menschen sein. 

Im Kali Yuga, dem Eisernen Zeitalter, in dem wir uns nach Ansicht vieler indischer Gelehrter heute befinden, sei die Rezitation eines Mantras der leichteste Weg zu Gottesverwirklichung. Doch heute glaubt kaum noch jemand an diese Möglichkeit. Auch ich fand in den ersten Jahren meiner Beschäftigung mit Jyotish das Aufsagen von Planeten-Mantren eine Sache für leicht abgehobene Europäer und Amerikaner, die im bunten Hinduismus eine Ersatzreligion gefunden haben.

Swami Sivananda sagt dazu:

"Heutzutage haben viele gebildete Menschen und Studenten den Glauben an die Macht der Mantras verloren, weil das Studium der Wissenschaften diesbezüglich einen negativen Einfluss ausübt. Sie haben Japa ganz aufgegeben, was sehr bedauerlich ist. Sie sind hitzköpfig, überheblich und atheistisch. Ihr Gehirn und Geist haben eine gründliche Überholung und Spülung nötig!"(1)

Diese in der heutigen Zeit wirklich nötige Überholung und Spülung des Geistes könnte eine häufige Wiederholung einer Sanskrit-Wortfolge also bewerkstelligen?

Wort und Ton als Schöpferkraft

In der Bibel heißt es im ersten Kapitel des Johannes-Evangeliums:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen."

Etwas bedenklich stimmt die Verwendung der Vergangenheit: das Wort war bei Gott – und heute? Immerhin erstaunt, dass "alle Dinge" durch "das Wort" gemacht sind und in ihm "Leben" war, das den Menschen "Licht" sein kann.

Auch in anderen Schöpfungsmythen spielt das Wort eine wichtige Rolle:

Brahma-Prajapati

"Am Anfang sprach Ptah Worte, und die Welt wurde ins Leben gerufen.”
(Antike Nubische Hyroglyphentafel) (2)

"Im Anfang war Prajapati.
Mit IHM war VAK (das Wort), und VAK war wahrhaftig der höchste Brahma.”
(Rig-Veda) (2)

Nach Heinrich E. Benedikt ist die Hervorbringung des Universums "allein eine Entfaltung Seines Wortes. Die Schwingung und Entfaltung Seines Gedankens, Seines Wortes in Seinem Bewusstsein, die aus Seinem Willen hervorkommt (…)". (3)

Wort und Ton ("schwingende, sich entfaltende Gedanken") sind demzufolge schöpferische, lebendige Kräfte, die den Menschen erleuchten können.

Der Ton macht die Musik

Es kommt vielleicht nicht nur darauf an, eine Wortfolge zu wiederholen. Heute nennen die Anhänger der verschiedensten fernöstlichen Glaubenswege den Vorgang "Mantren chanten". Chanten ist hier im Sinne des englischen Verbs to chant = singen gemeint. Mantren werden also gesungen. Manche Autoritäten legen großen Wert darauf, dass der Chantende die Sanskrit-Worte korrekt ausspricht, denn im Sanskrit als alte, heilige Sprache stecke in den Klängen selbst bereits spirituelle Kraft. Schon allein dieser Umstand ließ mich viele Jahre zurückschrecken, mich näher mit diesem Thema zu beschäftigen. Wer weiß, ich hätte vielleicht in meiner Unwissenheit noch die falschen Mauern einstürzen lassen.

Der indische Yoga-Gelehrte Swami Sivananda meint hierzu beruhigend:

"Kümmere dich nicht um Dinge wie Matra (Versmaß), Para (das Höchste, Absolute) und Pasyanti (ätherische Töne). Wiederhole das Mantra deiner persönlichen Gottheit mit Gefühl (Bhava), im Bewusstsein seiner Bedeutung. Dann wirst du den spirituellen Nutzen merken."

Und:

"Mantra-Wiederholung kann dem Übenden die Verwirklichung seines höchsten Zieles bringen, selbst wenn er die Bedeutung des Mantras gar nicht kennt. Mit einem solchen mechanischen Japa dauert es ein bisschen länger bis zur Verwirklichung als in voller Kenntnis der Bedeutung. In den Mantras liegt eine unbeschreibliche Kraft (Achintya Shakti). Konzentriert man sich bei der Mantra-Wiederholung auf seine Bedeutung, erreicht man schnell Gottesbewusstsein." (1)

Wort und Ton als Resonanz des Göttlichen

Ein Ton kann sichtbar gemacht werden. Streut man Sand auf eine Trommel und schlägt sie an, gerät der Sand in Vibration und ordnet sich nach bestimmten Mustern. Schlägt man auf einem Saiteninstrument eine Saite an, vibrieren alle anderen Saiten, die mit diesem Ton in Resonanz stehen, und erzeugen einen analogen Ton. Ton schafft Resonanz.

Om MantraTönt die alte, heilige Sprache Sanskrit in uns mit ihren göttlichen Namen, resoniert das Göttliche dieser Worte und ihres Klanges mit dem Göttlichen in uns. Dieser Klang kann laut oder lautlos sein. Es geht auch nicht unbedingt um den Inhalt des Worts, sondern um die Resonanz, die sein Klang in uns erzeugt. Wir verbinden uns in unserem Bewusstsein mit jedem Ton und Wort immer mehr mit der Quelle des Seins.

Die Rückverbindung mit dem Sein durch Wort und Ton lässt wiederum den Geist, diesen ewig plappernden und herumhüpfenden Affen in uns, zur Ruhe kommen und schweigen.

Mantra im Ayurveda und Jyotish

Der vedische Astrologe und Ayurveda-Experte David Frawley schreibt:

"Mantra bedeutet das, was den Geist oder Manas rettet." (4)

Empfiehlt ein vedischer Astrologe das Rezitieren eines Mantras für einen Planeten, so in der Regel aus dem Grund, da dieser Planet in unserem Horoskop aus dem Gleichgewicht geraten ist – oder unseren Geist aus der Zentrierung im Sein, aus der Mitte, herausreißt.

Frawley vergleicht jeden Satz, jeden Gedanken, den wir im Bewusstsein oft wiederholen, mit einem Mantra, das unseren Geist konditioniert. Gedanken des Hasses, des Zornes, der Wünsche nach Erfolg oder Anerkennung wirken dabei nicht heilend und zentrierend, sondern verfestigen die Ignoranz und Unruhe in unserem Geist. Es bedarf heilender Sätze aus heiligen (= heilenden) Worten, um den aus den Fugen geratenen Geist (Manas) zu besänftigen.

Mantras können also schöpferische, heilende und transformative Kräfte in uns entfalten.

Anwendung der Planeten-Mantras

Das Rezitieren eines Planeten-Mantras transformiert die Ausdrucksweise dieses Planeten in unserem Leben. Im Grunde kann man nichts falsch machen mit dem Singen eines Planeten-Mantras. Es ist eine gefahrlosere vedische Hilfsmaßnahme (Upaya) als das Tragen von Edelsteinen oder die Einnahme von Kräutern. Ist die Ausdrucksweise eines Planeten in unserem Horoskop sehr schwierig, kann der entsprechende Edelstein diese Schwierigkeiten unter Umständen noch verstärken. Ein Mantra wirkt jedoch immer besänftigend und heilend.

Hundertacht
Es empfiehlt sich, ein Planeten-Mantra wenigstens 108 mal zu wiederholen. 108ist im Hinduismus und Buddhismus eine heilige Zahl. Multipliziert man die zwölf Zeichen mit den neun Planeten, erhalten wir die 108. Das häufige Wiederholen des Mantras erzeugt in uns eine leichte "Trance", die beruhigend auf den Geist wirkt. Er wird ein wenig abgelenkt, da er sich auf die Worte und den Klang konzentrieren kann, so wie wir einem Affen oder einem Haustier ein Spielzeug geben, mit dem es sich beschäftigen kann und zunächst davon abgelenkt wird, weiter Unsinn zu treiben.

Wiederholt man das Planeten-Mantra 108 mal, dauert dies etwa sieben bis zehn Minuten, in denen der Geist zur Ruhe kommen kann. Sehr wichtig ist die nachfolgende Stille, nachdem das Mantra zum letzten Mal laut ausgesprochen wurde. In diese Stille kann unser Geist eintauchen. In dieser Stille sind wir im Sein, im Zentrum.

Da die Anwendung der planetaren Mantras praktisch keine Nebenwirkungen hat, empfiehlt es sich, vor allem die natürlichen oder temporären Übeltäter in unserem Horoskop zu besänftigen. Dies können die Herrscher der UpachayaHäuser 3, 6 und 11 sein, aber auch Planeten im Fall, im Zeichen eines großen Feindes oder in einem Dushtana(6., 8. und 12. Haus). Insbesondere, wenn das Maha Dasha oder Bhukti eines solchen schwierigen Planeten beginnt, ist die Einstimmung auf sein Mantra ein wertvolles Mittel zur Stabilisierung des Geistes während der Dauer des Dashas.

Planeten-Mantra

Besondere Kraft sollen diese Mantras entfalten, wenn sie am Tag und in der Stunde gesungen werden, die dem jeweiligen Planeten zugeordnet wird. (5)

Literatur:
(1) http://www.yoga-vidya.de/Yoga–Buch/BuchJapaYoga/JAPAYoga.htm
(2) http://www.universal-path.org/sabd.htm
(3) Heinrich E. Benedikt: Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg Band 1, Bauer-Verlag ISBN 3-7626-0279-4
(4) Dr. David Frawley: Der Geist des Ayurveda, Windpferd-Verlag, ISBN 3-89385-304-9
(5) http://www.astrology.com.tr/planetary-hours.asp

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Dieser Text wurde erstmals vor einigen Jahren auf der Starfish-Webseite veröffentlicht.

==> siehe auch:Das Mantra in der vedischen Astrologie im werbefreien Starfish-Blog

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Gayatri und Maha Mrityunjaya Mantra

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Mantren entfalten schöpferische, heilende und transformative Kräfte in uns. Es bedarf heilender Sätze aus heiligen (= heilenden) Worten, um den häufig aus den Fugen geratenen Geist (Manas) zu besänftigen. Besonders in turbulenten Zeiten kann die Anwendung von Mantren Ängste, Befürchtungen und Nervosität beruhigen und unser Gemüt stabilisieren.

Im Horoskop haben vor allem der Mond, die Mondknoten und die 27 Nakshatras einen direkten Bezug zu unserem "mind": unserem Geist, Gemüt oder Citta (das "meinende Ich" in den Yogasutren des Patanjali). Wir können mit speziellen Mantren gezielt schwierige Konstellationen in unserem Horoskop "behandeln" (siehe die Planeten-Mantras). Wir können jedoch auch jenseits astrologischer Gegebenheiten Mantren täglich oder in schwierigen Lebenssituationen anwenden. Gerade in der heutigen Zeit schadet es nicht, wenn wir unserem Geist mit Hilfe von vedischen Mantras Ruhe und Ausgleich verschaffen. 

Gayatri Mantra

Vedische Mantren sind meist sehr alte Verszeilen aus den Veden. Das bekannteste unter ihnen ist das Gayatri Mantra. Sehr viele Hindus singen (= beten) es täglich morgens und abends. Es wendet sich an die Sonne als Symbol des höchsten Gottes:

Gayatri Mantra

om = der Urklang des Universums; der Ton, mit dem Gott die Welt erschaffen hat
bhúr = die materielle Ebene, die Erde, Erdenwelt
bhuvah = Welt zwischen Erden- und Himmelswelt; astrale Daseinsebene (h = ha)
svah = Himmelswelt, reiner Bewusstseinszustand; kausale, göttliche Daseinsebene
tat = Das; das Absolute und Unendliche
savitur = der Schöpfer; die auf- oder untergehende Sonne
váreniyam = verehrungswürdig
bhargo = Beseitiger der Unwissenheit
devasya = strahlend
dhímahi = wir meditieren; Intuition, Schaukraft, höhere Einsicht
dhiyo = Verstehen, Intellekt
yo = welcher
nah = unser
pracodáyát = erleuchten; führen, antreiben ("c" wird "tsch" ausgesprochen)

Gott, Erde, Himmel und die Welt dazwischen
Wir verehren den Schöpfer, das Absolute und Unendliche
Möge die strahlende Sonne in unserer Meditation
unser Verständnis erleuchten.

Eine englische Übersetzungsmöglichkeit:

We meditate upon the radiant Divine Light
of that adorable Sun of Spiritual Consciousness;
May it awaken our intuitional consciousness.

Savitur haben die Leser des Starfish-Blogs bereits als die vedische Gottheit kennengelernt, die über das Nakshatra Hasta wacht. Savitristeht für den Ursprung des gesamten Universums sowie den Beginn allen Seins. Die Upanishaden identifizieren ihn an mehreren Stellen außerdem mit Atman, dem "schauenden Selbst".

Das Gayatri Mantra soll nicht nur besondere spirituelle Kräfte fördern, sondern auch geistige Unreinheiten beseitigen. Außer in den Veden finden sich auch in vielen anderen hinduistischen Schriften, den Upanishaden ebenso wie in der Bhagavadgita und in der späteren Literatur, unzählige Hinweise auf seine Heiligkeit und mystische Bedeutung.

Gayatri

Gayatri ist all das existierende Sein. Die Sprache ist Gayatri, denn es ist die Sprache, die singt und die alle Furcht überwindet.
(Chandogya Up. III.12.1.-6)

In der Bhagavadgita (10.35) identifiziert sich Krishna mit dem höchsten Mantra:

…”von den Metren bin ich Gayatri…'”

Die Göttin Gayatri gilt als Personifikation des gleichnamigen Mantras.

==>Gayatri Mantra Youtube-Video

Maha Mrityunjaya Mantra

Ein weiteres Mantra, dem sehr machtvolle Eigenschaften zugesprochen werden, ist das Maha Mrityunjaya Mantra:
"Großes den Tod besiegendes Mantra"

Maha Mrityunjaya Mantra

om = der Urklang Gottes
try = drei (tri ausgesprochen)
ambakam = Augen
yajámahe = wir verehren (j = dsch ausgesprochen)
sugandhim = der Duftende, Wohlriechende
pushtivardhanan = der alles ernährt und erhält
urvárukamiva = wie ein Kürbis; auch: mächtige Krankheiten
bhandhanán = vom Stiel; auch: gebunden, festgehalten
mrityor = vom Tod
mukshíya = befreie, erlöse
mámritát = nicht von der Unsterblichkeit

Wir opfern dem Tryambaka (dem dreiäugigen Shiva),
dem duftenden, den Wohlstand mehrenden.
Wie den Kürbis vom Stiel,
so möchte ich mich vom Tod, nicht vom Nichtsterben losmachen.

Rudra

Dieses große Mantra wird in Indien vor allem in besonderen Lebenslagen, bei Krankheit, vor großen Reisen oder langen Autofahrten, aber auch für Verstorbene gesungen, um ihnen das Loslassen von irdischen Verhaftungen und den Übergang in die feinstoffliche Welt zu erleichtern. Es richtet sich an den Sturmgott Rudra, ein Vorläufer des späteren Shiva ("Glückverheißender") . Shiva verkörpert in der Trimurti (die "hinduistische Trinität" Brahma, Vishnu, Shiva) den zerstörenden Aspekt, die Voraussetzung für jeden Neuanfang. Shiva wird häufig angerufen, um Krankheit und Not zu zerstören und die Menschen von diesen Übeln zu erlösen.

Swami Sivananda erzählte von Wundern, die das Mantra bewirkt hatte:

"In Bangalore lebte einmal ein Beamter der Gesundheitsbehörde. Er war sehr krank und die Ärzte erklärten seinen Fall für hoffnungslos. Als ich während meiner Indien-Tour in Bangalore war, führte ich ihn in das Maha Mrityunjaya Mantra ein. Er praktizierte regelmäßig Japa und wurde geheilt. Bei einem Flugzeugabsturz in Teheran kamen alle Passagiere ums Leben, außer einem einzigen. Er hatte während des Absturzes das Maha Mrityunjaya Mantra wiederholt und wurde gerettet. Viele Leute schreiben mir, um mir Neuigkeiten über ihre Krankheiten mitzuteilen. Ich praktiziere dreimal am Tag Japa mit diesem Mantra für alle, mit denen ich korrespondiere."

==> Maha Mrityunjaya Mantra Video

==> siehe auch:Gayatri und Maha Mrityunjaya Mantraim werbefreien Starfish-Blog

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Tödlicher Rachefeldzug für die Ehre des Propheten

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Dies ist das Horoskop des Attentäters Said Kouachi. Mich interessiert, inwiefern das Geburtshoroskop seine Motive und Beweggründe widerspiegelt, für "die Ehre des Propheten Mohammed" ein Dutzend Menschen zu ermorden.

Said Kouachi Radix

Das Aspektbild liegt in der unteren Horoskophälfte, dem Raum der Triebe (I. Quadrant) und Instinkte (II. Quadrant). Dies erschwert bewusstes Handeln. Meist re-agiert man triebgesteuert, instinkt- und reflexhaft auf Ereignisse. Der Schwerpunkt liegt im KOLLEKTIV-Raum der Häuser 3 und 4. Dem Bewusstsein geht es dort primär um Geborgenheit und Sicherheit, die eine Gemeinschaft bieten kann. Willig fügt man sich in deren Strukturen ein und erkennt ihre Gesetze mehr oder weniger bedingungslos an. Gleichzeitig scheut man sich, eigene, individuelle Wege zu gehen, denn nicht selten bedeuten diese den Verlust der Geborgenheit und Sicherheit, die das Kollektiv bietet.

Kouachis Eltern sterben früh, ich vermute in der Zeit, als der Alterspunkt über die Mond/Mondknoten-Konjunktion lief. Er wächst wie sein Bruder Chérif als Migrantenkind in Heim und Pflegefamilien auf. Diese bieten wenig Schutz und Geborgenheit. Eine "Glaubensgemeinschaft" kann diese jedoch vermitteln. Sie gibt Halt und Orientierung. Er findet sie im Islam. Als der Alterspunkt Pluto passiert, setzen er und sein Bruder sich intensiver mit dem Islam auseinander. Sie begegnen einem islamistischen Prediger, der sie vermutlich radikalisierte. Es war die Zeit der Invasion des Iraks, der schockierenden Bilder aus dem Baghdader Gefängnis Abu Ghuraib. Der Alterspunkt erreichte den losgelösten Mars auf der 5. Hausspitze, der in der Halbsumme von Uranus/Pluto liegt – eine höchst explosive Energie.

Said Kouachi Mondknotenhoroskop

Im Mondknotenhoroskop liegt gegenüber auf der 11. Hausspitze Pluto. Das Mondknotenhoroskop ist ähnlich der unteren Horoskophälfte ein Raum der unbewussten Reflexe und Automatismen. Planeten an Hausspitzen bringen sich dort besonders reflexhaft zum Ausdruck – in diesem Fall betrifft dies die geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto sowie Jupiter und den Mond, die gemeinsam eine "Detekt-Figur" bilden. In der Radix zündete der Alterspunkt diese Figur nicht nur beim Beginn der Beschäftigung mit dem Islam 2002 an (Konjunktion Pluto), sondern auch, als er in Konjunktion mit Neptun im 6. Haus stand. In dieser Phase wurde Said Kouachi 2011 im Jemen für den Dschihad ausgebildet und lernte dort den Umgang mit Waffen.

Am 7. Januar 2015 um 11.30 Uhr rächte er gemeinsam mit seinem Bruder Chérif auf brutalste Weise den Propheten Mohammed, den die Redaktion der Zeitschrift Charlie Hebdo regelmäßig durch Karikaturen, über deren Geschmack sich streiten lässt, lächerlich machte. Dass fundamentalistische Moslems sich über diese Bilder besonders echauffieren, weiß die westliche Welt spätestens seit den Mohammed-Karikaturen einer dänischen Zeitung vor neun Jahren. Auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift wurde wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in der Vergangenheit bereits ein Anschlag verübt, Drohungen jüngeren Datums veranlassten eines der Opfer sogar, um Polizeischutz zu bitten.

Said Kouachi Radix+Erinnyen

Ergänzt man das Horoskop durch jene Asteroiden, die nach den drei griechischen Rachegöttinen (die Erinnyen) benannt wurden – Alekto, Megaira und Tisiphone– offenbaren sich enge aktuelle Bezüge. Der Alterspunkt auf 4°28' Steinbock steht in Opposition zu Tisiphone, im Trigon zu Alekto und im Quincunx zu Megaira, außerdem im Sextil zum losgelösten, explosiven Mars.

Das aktuelle Solar macht ebenfalls einen bedrohlichen Eindruck mit Orcus nahe dem Aszendenten in Opposition zu Neptun, beide in Aspekt zum Radix-Mars. Das Sextil und Trigon wirkt hier nicht harmonisch, sondern es lässt das Aggressionspotential frei fließen. Alekto stand auf dem Radix-Aszendenten in Opposition zu Pluto, beide in scheinharmonischen Aspekten zur Sonne, die auch hier nur die Rachegefühle ungebremst fließen lassen.

Said Kouachi Solar+Asteroiden 2014-15

Said Kouachi war eine wandelnde Zeitbombe, die explodierte, als der progressive Solar-AC Pluto auf der 5. Hausspitze erreichte.

Vor diesem Hintergrund war jede weitere Mohammed-Karikatur ein höchst riskantes Spiel mit dem Feuer, die wohl dosiert hätte eingesetzt werden müssen. So wenig die barbarischen Anschläge entschuldbar sind, so wenig zielführend erscheinen mir die fortgesetzten Mohammed-Karikaturen. Sie waren nicht "not-wendig" im Sinne von "die Not wendend". Kein radikaler Islamist wird angesichts dieser Bilder eines besseren belehrt, sondern sie schüren nur noch mehr Hass. Gute Satire prangert einen Missstand durch Mittel des Humors, der Ironie und des Sarkasmus an. Ist sie wirklich gut, fühlt sich idealerweise sogar die Zielgruppe zum Umdenken angeregt. Ich frage mich, was Charlie Hebdo mit seinen Karikaturen bewirken möchte außer bloßer Unterhaltung. Zumal wir davon ausgehen müssen, dass in der Welt noch einige tickende Zeitbomben in der Art der Kouachi-Brüder herumlaufen dürften.

Kurt Tucholsky war einer der besten Satiriker Deutschlands während der Weimarer Republik. Er erkannte die Grenzen seines Metiers:

Satire hat eine Grenze nach oben: Buddha entzieht sich ihr.
Satire hat auch eine Grenze nach unten. In Deutschland etwa
die herrschenden faschistischen Mächte.
Es lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen.

==> siehe auchTödlicher Rachefeldzug für die Ehre des Prophetenim werbefreien Starfish-Blog

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Paco de Lucía

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Venus herrscht in der klassischen Astrologie über die Musik und über Musikinstrumente. Seitdem die drei neuen Planeten entdeckt wurden, wird von Astrologen gerne zusätzlich der Planet Neptun hinzugezogen, der als "höhere Oktave der Venus" gilt.

Paco de Lucia Radix

Im Horoskop des Ausnahmegitarristen Paco de Lucía steht erwartungsgemäß Venus im 1. Haus nahe dem Aszendenten. Ihre grün-blaue, harmonisch-sensitive Aspektierung betont das ästhetische Empfinden. Neptun ist der höchststehende Planet und damit ebenfalls von besonderer Bedeutung.

Mit fünf Jahren erhält Paco vom Vater, selbst Gitarrist, seine erste Gitarre. Der Alterspunkt steht in Opposition zu Pluto, der mit Neptun und Jupiter ein kleines Talentdreieck bildet. Bei seinem ersten Auftritt mit elf Jahren kreuzen sich der Radix- und der Mondknotenalterspunkt (Kreuzungspunkt K1). Anschließend passierte er 0° Widder, den Nullpunkt des Zodiaks. Es beginnt eine beispiellose Karriere.
Im indischen Horoskop beherrscht Venus das 10. und das 5. Rashi (Zeichen), was ihr Attribute eines Raja Yogakaraka verleiht. Im Zeichen des Aszendenten betont sie die persönliche Bedeutung einer kreativen beruflichen Tätigkeit.

Im Dashamsha D10, dem Varga der Früchte harter Arbeit, für die man Ruhm und Ehre erlangt, liegt die Spitze des 10. Hauses (Medium Coeli) im Zeichen Waage. Herrscherin Venus steht gemeinsam mit dem Mond im eigenen Zeichen Stier. Das Venus Maha Dasha brachte den internationalen Durchbruch im Sonne-Bhukti. Im D10 steht die Sonne im 7. Rashi, das Haus der Öffentlichkeit. Von ihrem Domizil Löwe aus gerechnet steht die Venus im 10. Rashi.

Paco de Lucia D1Paco de Lucia D10

Der musikalische Erfolg setzt sich in den anschließenden Maha Dasha der Sonne, des Mondes und des Mars fort. Mehr als 40 Jahre später, mit Beginn des Rahu Maha Dasha wird Paco de Lucia jedoch jäh aus seinem künstlerischen Schaffen Paco de Luciaherausgerissen, als er am 25. Februar 2014 an den Folgen eines Herzinfarktes stirbt. Beide Alterspunkte stehen einander gegenüber: der Radix-AP in Konjunktion mit dem Galaktischen Zentrum und der Sonne sowie in Opposition zu Uranus, der Mondknoten-AP in Konjunktion mit Uranus und in Opposition zu Merkur. Der zweifach ausgelöste Uranus beschreibt stimmig das Plötzliche und Unerwartete.

 

Paco de Lucia Transite
Im indischen Horoskop ist AC-Herrscher und Maraka Saturn in mehrfacher Hinsicht ausgelöst: Rahu/Rahu/Venus/Saturn/Saturn. Rahu ist in seiner Wirkungsweise mit Saturn vergleichbar. Venus steht in Steinbock im 1. Rashi, das von Saturn beherrscht wird. Ein Blick auf die Transite zeigt Transit-Saturn im exakten Quadrat zu seiner Radix-Position und in exakter Opposition zur Radix-Stellung des nördlichen Mondknoten Rahu. Venus erreicht ihre Radix-Stellung.

 

In diesem Fall scheint tatsächlich der Herrscher des Aszendenten Saturn, der als Herrscher des 2. Rashi gleichzeitig Maraka ist und sich selbst im 8. Rashi befindet, ein astrologischer Anzeiger des Todes gewesen zu sein. Er hinterlässt eine große Lücke in der Welt des Flamencos!

==> siehe auch:Paco de Lucíaim werbefreien Starfish-Blog

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Richard von Weizsäcker

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"Konsens" war das Schlagwort des Tages in den Nachrufen zum Tode des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 31. Januar 2015. Er galt als ein Politiker, der nicht polarisierte sondern der die Übereinstimmung mit seinem Gegenüber suchte, sei es Feind oder Freund. Dabei unterwarf er sich nicht seinem Gegenüber, sondern er begegnete ihm auf Augenhöhe. Diese Eigenschaft und Fähigkeit ist heutzutage in dieser Branche, die ihre Entscheidungen gerne als "alternativlos” darstellt, leider selten anzutreffen. Deshalb ist es sehr bedauerlich, dass Menschen wie Richard von Weizsäcker künftig nicht mehr das Augenmerk der Bürger auf die wirklich wichtigen Dinge lenken können.

Richard von Weizsaecker Radix

Konsens ist eine Domäne der Venus und des Zeichens Waage. Deshalb erstaunt es nicht, in von Weizsäckers Grundhoroskop einen Waage-Aszendenten vorzufinden mit der Sonne im 7. Haus. Die Sonne steht nahe dem Deszendenten und damit sehr stark. Die Venus nahe dem Talpunkt des 6. Hauses ist jedoch diejenige, die die Fäden in der Hand hält. Eine Sonne nahe der kardinalen Hauptachse kann sich der Bewunderung seitens der Umwelt sicher sein. Sie wird nicht übersehen. Sie zieht die Menschen in ihren Bann. Das kann das Gegenüber jedoch schnell in den Schatten stellen, da es meist nicht über die Strahlkraft einer Widder-Sonne am DC verfügt, die oft schon einfach durch ihre Präsenz zu überzeugen scheint. Doch ob Substanz dahinter liegt, oder ob es sich eher um eine oberflächliche Dominanz handelt, verrät diese Sonne nicht. Venus, die nahe dem Talpunkt nicht nach außen strahlt und vordergründigen Beifall sucht, sondern aus den spirituellen Tiefen und Höhen des Wesenszentrums im Kreis in der Horoskopmitte schöpft, nährt die Strahlkraft der Sonne und legt als Herrscherin des Aszendenten den Grundtenor des gesamten Horoskopes auf Ausgleich und Konsens.

Venus ist dreifarbig aspektiert, ihr stehen vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung. Mit dem roten Aspekt kann sie aktiv eingesetzt werden, sich Konflikten und Auseinandersetzungen stellen, mit den grünen Aspekten kann sie über ihre Motive und Absichten nachdenken und wohl begründete Entscheidungen treffen, und mit dem blauen Aspekt kann sie die Früchte ihrer Denk- und Handlungsprozesse ernten. Darüber hinaus steht sie in Aspekt mit allen drei geistigen Planeten. Die Astrologische Psychologie nennt einen solchen Planeten "spiritualisiert", denn die Funktion der geistigen Planeten ist es, unser Bewusstsein in den Kreis in der Mitte zurück zu führen, unsere spirituelle Heimat, zu der Planeten an Talpunkten bereits einen engen Draht haben. Der Konsens, den Richard von Weizsäcker suchte und den er am 8. Mai 1985 in seiner vielgelobten Rede den Menschen vermitteln wollte, hatte somit eine spirituelle, vergeistigte Basis, und die geht den Menschen unter die Haut.

Doch Spiritualität ist keine Gabe, die vom Himmel fällt. Sie muss nicht selten als Essenz aus erlebtem Leid und Schmerz herauskristallisiert werden. Richard von Weizsäcker war vom ersten Tag des 2. Weltkrieges als 19jähriger Soldat der Wehrmacht in das Kriegsgeschehen involviert, und schon am zweiten Tag verlor er seinen Bruder Heinrich. Der Krieg führte ihn an die Ostfront, und es grenzt fast an ein Wunder, dass er all den Horror überlebte. Im letzten Kriegsjahr kam er in Kontakt mit der Widerstandsgruppe um Stauffenberg. Doch auch die Hinrichtungswelle innerhalb der Deutschen Wehrmacht nach dem 20. Juli 1944 überstand er unbeschadet. Vermutlich hat ihn die Schutzengel-Konstellation, die gradgenaue Ju-Ne-KonjJupiter/Neptun-Konjunktion nahe dem Talpunkt des 10. Hauses beschützt. Sie steht im Trigon zur Radix-Venus. Am "Tag der Befreiung" am 8. Mai 1945 stand Transit-Pluto auf dieser Konstellation. Der Mondknoten-AP stand bei Beginn des 2. Weltkrieges in Konjunktion mit ihr, bei Kriegsende im Halbsextil dazu – dieser Aspekt wachte offenbar tatsächlich wie ein Schutzengel über das Leben des jungen Mannes in dieser gefährlichen Zeit.

Richard von Weizsaecker AP 1.9.1939Richard von Weizsaecker AP 8.5.1945Ju-Ne-Konj

Richard von Weizsaecker AP 23.5.1984

Mit schöner Regelmäßigkeit werden wir vom Schicksal (oder vom "Universum", wie mancher diese Wirkkraft gerne nennt) zur rechten Zeit an den rechten Platz gestellt – vorausgesetzt, wir lassen diese Kraft wirken und funken mit unserem Ego nicht dazwischen. So musste auch von Weizsäcker warten, bis er zum Bundespräsidenten gewählt wurde. Der Mondknoten-Alterspunkt stand bei seiner Wahl am 23. Mai 1984 in Konjunktion mit dem Galaktischen Zentrum und im Trigon zur Sonne.

Ein Jahr später konnte er dann die Zeit nutzen, insbesondere den Ewiggestrigen zu verdeutlichen, dass der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung war. Die Transite dieses denkwürdigen Tages stellen die Jupiter/Neptun-Konjunktion wieder in ein besonderes Licht, denn sie erhält Transite von Mond, Venus und Mars/Chiron, die gemeinsam eine Model(l)-Figur entstehen lassen, deren alchemistisches Potential Christian Kraut in seinem Capriquaricorn-Blog sehr anschaulich beschrieben hat.

Richard von Weizsaecker Transite 8.5.1985

==> siehe auchRichard von Weizsäckerim werbefreien Starfish-Blog

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Der Mann, der dem Euro den Todesstoß gibt?

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Yanis Varoufakis (Bildquelle Wikipedia)

Yanis Varoufakis, seit dem 27. Januar 2015 Wolfgang Schäubles Mitspieler im Konzert der Finanzminister der Euro-Zone, könnte in die Geschichte eingehen wie vor einem Vierteljahrhundert Michail Gorbatschow. Die einen werden ihn für seine Finanzpolitik lieben, die anderen ihn hassen.


Varoufakis hat das Zeug dazu, ein ganzes System untergehen zu lassen, ihm dabei durchaus Reformen empfehlend. Gorbatschow ließ die Sowjetunion untergehen, denn für Reformen war es damals schon zu spät. Bei der Gemeinschaftswährung der Europäischen Union ist dieser Ausgang noch offen, allerdings nicht unwahrscheinlich, wenn sich die restlichen Euro-Länder, allen voran Deutschland, weiterhin so ungeschickt verhalten wie in den vergangenen Jahren.
Yanis Varoufakis MittagsradixGeboren am 24. März 1961, feiert der Wirtschaftswissenschaftler bald seinen 54. Geburtstag, wird also mit dem Alterspunkt die Spitze des 10. Hauses erreichen. Leider konnte ich bislang keine Geburtszeit für ihn ausfindig machen und berechne deshalb für ihn das Mittagshoroskop.

Es finden sich einige ganz erstaunliche Konstellationen, die mich sofort an das Horoskop von Michail Gorbatschow erinnerten: Mars steht in Krebs im Zeichen seines Falls, gemeinsam mit seinem Dispositor Mond – ein Nícha Bhanga Yoga. Gegenüber in Steinbock, dem Erhöhungszeichen des Planeten Mars, liegt Saturn im eigenen Zeichen – ein weiteres Nícha Bhanga Yoga. Die Sonne steht in Widder im Zeichen ihrer Erhöhung. Neben Mars steht auch Merkur im Zeichen seines Falls. Er erhält keine direkte Aufhebung seines Falls.

Yanis Varoufakis

Da der Aszendent aufgrund fehlender Geburtszeit nicht bekannt ist, wissen wir nicht, ob die beiden Nícha Bhanga Yogas zu weiteren Raja Yogas aufgewertet werden, was bei einem Aszendenten in einem kardinalen Zeichen wie zum Beispiel Krebs der Fall wäre. Zumindest Saturn steht in einem Kendra vom Mond, was bereits ein Raja Yoga entstehen lässt. Meine Intuition sagt mir, dass der Aszendent in einem kardinalen Zeichen stehen dürfte. Dann stünde auch Venus, die in den Fischen erhöht ist, wo Merkur erniedrigt steht, in einem kardinalen Haus mit der Folge eines weiteren Nícha Bhanga Raja Yogas, das durch ihre Kendra-Position vom Mond ohnehin schon gegeben ist.

Wie auch immer: es ist ein ungemein starkes Horoskop wie schon bei Michail Gorbatschow, dessen Erscheinen auf dem politischen Parkett die Welt quasi aus den Angeln hob und dem Kalten Krieg ein Ende bereitete. Eine ähnliche Rolle könnte Varoufakis für die Europäische Union und den Euro spielen.

Bleibt speziell Deutschland zu wünschen, dass es noch "reformfähig" ist, denn wenn der Euro untergeht, wird dies Deutschland am härtesten treffen.

==> siehe auch:Der Mann, der dem Euro den Todesstoß gibt?im werbefreien Starfish-Blog

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Transpersonale Astrologische Psychosynthese

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Im Juni 1997 hielt Bruno Huber während des API-Seminars Astrologische Psychosynthese einen Vortrag über Transpersonale Astrologische Psychosynthese. Psychosynthese ist ein Prozess, der sich ständig in der Psyche eines jeden Menschen vollzieht. Gleichzeitig ist Psychosynthese eine Methode der psychischen Entwicklung und Selbst-Verwirklichung. Schöpfer dieser Methode ist der italienische Psychiater Roberto Assagioli. In der Astrologischen Psychologie (Huber-Schule) spielt die Psychosynthese eine grundlegende Rolle.

Im Folgenden veröffentliche ich die schriftliche Übertragung meiner Tonbandaufzeichnung von damals.

******************

Roberto Assagioli unterscheidet die personale von der spirituellen Psychosynthese. Eine spirituelle Psychosynthese ist nicht möglich, wenn nicht zuvor eine einigermaßen gut verlaufene personale Psychosynthese stattgefunden hat. Der Mensch muss erst als Mensch "gerade gewachsen" sein, bevor er sich sozusagen dem Himmel entgegenstrecken kann.

Psychosynthese Ei

Assagioli fasst die Struktur des Menschen im sogenannten Ei der Psychosynthese zusammen. Hier finden wir im Zentrum den Raum des persönlichen Egos, d.h. hier lebt der Mensch, hier nimmt er sich selbst wahr und geht mit sich selbst um. Hier packt er auch die Welt an, die ihn umgibt. Der Mensch sieht also die Welt in diesem Raum drinnen (5 = das "Ich" und 4 = "Bewusstseinsfeld"). Oben setzt Assagioli das Höhere Selbst (6) ein und unterscheidet ein tieferes (1), mittleres (2) und höheres Unbewusstes (3).

In der Huber'schen Flasche (auch: Huber'sche Amphora) ist der Bereich des Höheren oder Wahren Selbst offen gelassen. Hier finden wir Wege, um unsere höheren Regionen zu begehen. Das Problem bleibt aber auch hier, dass wir zunächst einmal "unten" Ordnung schaffen müssen, wenn wir erfolgreich in die Höhe aufsteigen wollen.
 

Natürlich dringen wir in diesen höheren Bereich schon relativ früh in einem noch relativ starken, persönlichen Verwirrungszustand vor, schubweise. Wir haben vielleicht gewisse Erleuchtungen oder wir können plötzlich Dinge erkennen, die von einem normalen menschlichen Standpunkt aus nicht erkannt werden können. Aber wir fallen anschließend automatisch in den Normalzustand zurück, in die normal-menschlichen Funktionskreise, und müssen entweder auf die nächste "Erleuchtung" warten; oder wir beginnen, darum zu ringen, also den Zustand bewusst herzustellen.

Hubersche Flasche

Solange aber im Bauch der Flasche die Dinge nicht einigermaßen in Ordnung sind, erleben wir eigentlich immer nur schubartige transpersonale Erfahrungen und müssen dazwischen mit relativ langen Normalphasen leben, in denen wir uns vielleicht sehr kläglich vorkommen.

Was heißt nun, da unten im Flaschenbauch Ordnung zu schaffen bzw., wie Assagioli es ausdrückt, eine Psychosynthese auf der personalen Ebene, das heißt auf der Persönlichkeitsebene herbeizuführen?

Einfach ausgedrückt geht es darum, den Zustand zu erreichen, der in der Huber'schen Flasche angezeigt ist. In der Mitte der Zeichnung finden wir eine gestrichelte Linie, sozusagen einen Faden. Dieser Faden hat in der Esoterik viele Namen. Überall, an jedem Punkt dieses Fadens, ist der Schwerpunkt, der nach unten zieht. Der schwerste aller Schwerpunkte ist natürlich unten Saturn, das Bleigewicht, das am Ende des Fadens hängt und wie ein Lot wirkt. Der Faden sollte gerade hängen. Außerdem sollten die Persönlichkeitsplaneten am Faden sein und nicht irgendwo in der Flasche herumsausen. Dies tun sie aber häufig, denn wir befinden uns mit unserem Bewusstsein manchmal im Saturnischen, manchmal im Mondhaften, manchmal im Sonnenhaften, aber wir sind immer an der Welt interessiert, wir müssen ja auch in der Welt leben, müssen durchkommen usw.

Die Umwelt findet sich außerhalb der Flasche, und wir sehen durch die Flasche hindurch die Außenwelt. Würden sich nun alle Persönlichkeitsplaneten am Faden ausrichten, wie es in der Graphik dargestellt ist, dann würden wir durch die Scheibe der Flasche hindurch relativ klare Bilder wahrnehmen können. Wir können auch sagen: wenn ich in meiner Mitte bin, sehe ich klare Bilder und weiß um mögliche Verzerrungen. Dadurch kann ich mich sehr objektiv auf die Umwelt einstellen, ich bin "in Ordnung".

Wenn ich aber glaube, dass die Bilder, die ich sehe, wirklich so seien, wie ich sie sehe, dann bin ich verwirrt. Ich sitze eigentlich einer Illusion auf. Wir bewegen uns dann mit den Persönlichkeitsplaneten vom Faden weg hin zur Umwelt an der Flaschengrenze, um das Objekt näher betrachten zu können. Womöglich identifizieren wir uns gar mit der Erscheinung da draußen. Dann handelt es sich aber um keine realen Bilder mehr. Ich bin in meinem Ich-Bewusstsein eingefangen von Fremd-Illusionen, und ich werde durch diese auch bestimmt. Meine Bewegungen werden durch die Bilder bestimmt und ich sause im Flaschenbauch hin und her, um eine vermeintlich optimale Beobachtungsposition zu finden, aber in Wirklichkeit ist da gar nicht das, was ich meine zu sehen, sondern es ist etwas anderes, oder vielleicht auch gar nichts.

Wir erleben zum Beispiel bei Unfällen das Phänomen, dass Augenzeugen oft hinterher unterschiedliche Beobachtungen schildern, obwohl es sich um ein und denselben Unfall handelte. Einer sah ein rotes Auto, ein anderer ein grünes, ein dritter ein blaues. Jeder sah die Welt aus seiner persönlichen Sichtweise mit entsprechenden Verzerrungen.

Wir lassen uns von den Spiegelbildern am Flaschenrand bestimmen, sind überzeugt, dass die Welt so sei, wie wir sie hier wahrnehmen. Wir erliegen der Illusion der subjektiven Wahrnehmung. Wir identifizieren uns mit diesen Bildern, d.h. wir sind nicht in unserer Mitte. Wenn es uns gelingt, uns am Faden auszurichten, das heißt uns in unser Zentrum zurückzuziehen – was zum Beispiel geschehen kann durch Selbstbeobachtung, wenn wir dem automatischen Drang nach Reagieren auf Einflüsse am Flaschenrand widerstehen – so gewinnen wir mehr Distanz und mehr Objektivität. Das Wesentlichste ist, nicht unmittelbar zu reagieren, sondern eine "Schaltpause" einzuhalten, während der wir in unsere Mitte zurückgehen können und dadurch mehr Distanz zu den Dingen, um die es geht, haben.

Es geht also darum, bevor wir unmittelbar, automatisch und reflexhaft auf Umweltvorgänge reagieren, erst einmal "die Luft anzuhalten", zurückzutreten und zu schauen. Wir gewinnen damit automatisch mehr Distanz und Objektivität. Wir sind dann nicht mehr identifiziert mit den Vorgängen da draußen. Bei der personalen Psychosynthese handelt es sich darum, die Persönlichkeit als Ganzes zur Mitte zu führen, also das Ego zu lehren, sich nicht reflexhaft mit den Dingen in dieser Welt zu identifizieren, sondern sie aus genüsslicher Distanz zu betrachten, um dann geeignet zum Zuge zu kommen.

Selbsterhaltung – Gier – Sucht

Der Trieb zur Selbsterhaltung ist ein gesunder Egoismus. Er ermöglicht mein Leben hier in dieser Welt. Gier ist etwas, was ich unbedingt brauche, weil ich es schon einmal gehabt habe und immer wieder haben möchte. Es geht bei Gier nicht darum, ob das Objekt vernünftig ist und dem Leben pfleglich. Gier hat sich vom ursprünglichen Selbsterhaltungstrieb als egozentrische Kraft gelöst und selbständig gemacht. Sucht ist eine Form von Gier, die nicht locker lassen kann und immer wieder dasselbe haben will. Es ist schwierig, sich von der Gier zu lösen, aber es ist gar nicht so schwierig, die Gier zu erkennen und zu unterscheiden vom natürlichen Egoismus, der dafür sorgt, dass ich überlebe, gesund bleibe und wachsen kann. Die Gier lässt uns im Flaschenbauch herumsausen auf der Jagd von einem Objekt zum anderen, von dem wir uns einbilden, dass wir es jetzt haben müssten. Wenn wir aber erkennen, dass da ein Gier-Mechanismus drin steckt, also ein sich selbst wiederholender und sich selbst bedienender Mechanismus, dann können wir bereits innerlich einen Schritt von ihm zurücktreten.

Eigentlich sollten unsere Triebqualitäten, die in allen Ich-Planeten stecken, uns immer nur dann zu etwas anreizen, wenn es um Wesentliches geht. Wesentlich im Sinne meines Lebens, Überlebens und Wachsens. Nur dann sollten sie uns ansprechen. Dies wäre dann eigentlich nie routinemäßig oder sich wiederholend wie bei der Gier, sondern es geschähe von Fall zu Fall, auf die jeweilige Situation ganz bewusst reagierend. Dann kann die Triebqualität auch die Kraft liefern, um das Richtige zu tun.

Wir müssen also zunächst einmal lernen, die unmittelbaren Reflexe zurückzunehmen, um dadurch Distanz zu gewinnen und in die Mitte zu kommen. Anschließend müssen wir unterscheiden lernen, was natürlicher Trieb ist und was Gier ist.

Der Faden

Der Faden in der Flasche geht oben über die Flasche hinaus. Man weiß nicht, wo der Faden fest gemacht ist. Wir sind also irgendwo weit oben außerhalb unseres Bewusstseins befestigt. Wir können dies verschieden bezeichnen. Ich persönlich nenne es im Kosmos verankert. Der Kosmos ist größer als ich, ich bin ein Teil des Kosmos, und ich bin irgendwie an ihn angeknüpft. Ich hänge an diesem Faden sozusagen senkrecht aus dieser Ur-Mitte heraus. Wenn wir uns gerade auf einen Stuhl setzen ohne uns zu verkrampfen, können wir diesen senkrechten Faden in uns erspüren. Wir nehmen zunächst unser Gesäß auf der Sitzfläche wahr, es entspricht dem Bleigewicht bei Saturn am Flaschenboden. An der Schädeldecke, der Fontanelle, können wir nach einiger Zeit eine Art Kitzeln spüren – hier tritt der Faden sozusagen aus unserem Körper aus. Der Schwerpunkt ist irgendwo im Bauchraum.

Assagioli beschreibt in seinen Büchern Techniken, die teilweise dazu dienen, sich selbst als Persönlichkeit "in Ordnung" zu bringen und weitgehende Kontrolle über seine Persönlichkeit zu gewinnen. Dies ist naturgemäß ein langer Prozess, der auch in der geistigen Psychosynthese noch nicht beendet ist und weitergeht. Es ist nicht so, dass man zuerst den Prozess der personalen Psychosynthese völlig abschließen muss und super als Mensch in dieser Welt ist, und erst dann den geistigen Weg beschreiten kann.

Der geistige Weg

Irgendwann, mit irgendetwas, beginnt der geistige Weg. Das hat bei jedem Menschen einen anderen Auslöser. Oft fängt es damit an, dass man vor irgendwelchen unlösbaren Rätseln steht. Oder dass man Aufgaben, die das Leben so stellt, einfach nicht begreift, denn es können größere Aufgaben dahinter stecken, als sie aus dem normal-menschlichen Rahmen heraus bewältigt werden können. Es kann auch sein, dass plötzlich Bewusstseinsveränderungen von selbst passieren, dass man Intuitionen oder Visionen hat, dass man anfängt, hellzusehen, dass okkulte Fähigkeiten wirksam werden – all dies kann auslösen, dass wir anfangen zu suchen, denn der geistige Weg oder Pfad ist ein Suchen, und zwar ein Suchen nach oben.

Mit den geistigen Fähigkeiten wollen wir aus der Flasche heraus. Wir sollen aber nicht völlig aus der Flasche heraus und uns nur noch in den höheren Regionen aufhalten, sondern wir sollen über die Flasche hinaus reichen mit unserem Bewusstsein. Unser Bewusstsein fängt an, den geistigen Weg zu beschreiten, wenn wir konsequent nach dem Warum fragen. Dies kann vielfältige Formen annehmen und muss nicht spirituell oder religiös sein. Ein Mensch, der mit dieser Welt, so wie sie ist, nicht zufrieden ist, hat bereits einen möglichen Ansatz des Weltverbesserers.

Der Weltverbesserer ist ein bekannter Ansatz für Uranus: ich bin nicht zufrieden mit dieser Welt, sie hat zu viele Fehler, Nachteile, Ungerechtigkeiten. Ich möchte herausfinden, wie man es besser machen könnte, wie man diese Welt besser organisieren könnte. Dies ist der uranische Ansatz. Auch die Astrologie gehört hierher, denn wir versuchen durch die Astrologie zunächst unser Leben besser zu verstehen, um damit besser umgehen zu können. Das Aufsteigen in der Flasche stellt aber im Verlauf der Entwicklung folgende Bedingung: Fähig zu werden, überpersönlich im Bewusstsein zu funktionieren. Daher der Begriff Transpersonale Psychologie.

Transpersonal bedeutet, über die Persönlichkeit hinausgehen mit dem Bewusstsein. Wenn ich z.B. versuche, mit Pluto eine Ego-Show abzuziehen, mache ich mich sozusagen strafbar vor dem Naturgesetz. Ebenso, wenn ich mit Neptun versuche, der große Heilige zu sein, weil das mein Ego braucht. Und wenn ich mit dem Uranus die Welt verbessern will, koste das, was es wolle und bringe womöglich andere Menschen um ihr Leben, weil ich diesen Zustand erreichen will, dann übertrete ich auch das Naturgesetz. Ich habe nämlich mein Ego hereingebracht. Das ist der wesentliche Punkt.

Mit dieser Grenze, wenn ich das Ei überschreite, muss ich eigentlich die Interessen meiner Persönlichkeit in meinem Bewusstsein weglassen können. Früher hat man das als Selbstlosigkeit formuliert. Mit Selbstlosigkeit ist ein Übersteigen des persönlichen Bewusstseins gemeint. Das Bewusstsein weitet sich aus auf Überdimensionen: es rechnet nicht mehr mit dem, was ich brauche, sondern damit, was die Menschheit braucht. Es weitet sich auf die Gesamtheit aus. Es verlässt den Rahmen der persönlichen Bedürfnisse.

Klare, wissenschaftliche Forschung ist bereits eine geistige Umsetzung des uranischen Prinzips: Forschung zu betreiben, die neue Naturgesetzlichkeiten erkennt und sie dadurch umsetzbar für die Menschheit macht. Das Funktionieren im überpersönlichen Sinne mit seinem Denken. Uranus ist ein Denk-Planet, er ist das höhere Mentale. Er hat eine Entsprechung zu Merkur, der das niedere Mentale darstellt. Sein Ziel ist die Verbesserung des Zustandes dieser Welt. Uranus ist ein Denk-Apparat mit der Fähigkeit zu abstraktem Denken. Astrologisches Denken ist z.B. abstrakt. Mit Uranus kann ich abstrahieren vom ganz persönlich befangen sein in meinem Denken. Es geht bei Uranus also um abstrakte Erkenntnisse, um die Erkenntnis von Prinzipien und Naturgesetzen.

Saturn ist die Sicherheitsinstanz. Saturn soll unser Leben sichern. Uranus macht dies in einer abstrakten Weise: er erkennt größere Zusammenhänge. Dadurch kann Uranus größere Sicherheit erzeugen als Saturn je erreichen könnte, weil Saturn ichbefangen funktioniert und deshalb vorwiegend defensiv in seiner Natur ist. Mit Saturn tendieren wir dazu, uns zu verteidigen, uns vor Unbillen zu schützen. Dies ist eine egozentrische Funktion, die wir brauchen – ohne sie wären wir nicht lebensfähig. Aber sie bringt eigentlich nichts Kreatives im uranischen Sinne zustande. Uranus hingegen erforscht größere Zusammenhänge. Dazu muss er aus sich heraus gehen. Er muss den bekannten, alltäglichen, auch den wissenschaftlich bekannten Denkrahmen überschreiten und verlassen. Er muss sozusagen in der Huber'schen Flasche die Eischale durchbrechen. Ich muss mit meinem Bewusstsein über den bekannten Denkrahmen hinaus ins Unbekannte vorstoßen. Dies ist ein expansiver, extrovertierter und offensiver Vorgang gegenüber dem defensiven Verhalten des Saturn. Die Motivation ist aber eigentlich dieselbe: eine größere Erkenntnis der Welt bringt eine größere Sicherheit des Lebens.

Das Faust'sche Syndrom ist ein Problem des Uranus. Faust hat sich alles Wissen angeeignet, das es gibt. Auch das abstrakte, magisch-okkulte, philosophische Wissen hat er sich beschafft. Das führte zum Schluss dazu, dass er völlig aufgelöst war und nicht mehr richtig wusste, wer er eigentlich ist. Im Prolog bekennt er bereits, dass er in unserer Ausdruckweise quasi ohne Identität ist.

Unter dem Flaschenhals ist die Begrenzungslinie durchlässig, nur gestrichelt gezeichnet. Hier verflüchtigt sich aufgrund von zu viel Wissen das Maß der Dinge. Man verliert das Maß, wenn man zu viel weiß. Man verliert die Proportionen. Uranus kann sehr viel Wissen sammeln, aber er ist nicht fähig, das Wissen zu ordnen, wenn es zu viel wird. Es gibt einen Grenzwert, ab dem es sozusagen ins Endlose geht, und dann wird alles nivelliert. Man kann dann keine Profile mehr sehen, man ist total verwirrt. Im Extremfall führt dies zum Selbstverlust. Man weiß selbst nicht mehr, wer man ist. Man kann sich zwar selbst schön analysieren, aber man kann sich nicht mehr als Ganzes erleben und sehen. Man könnte dies als eine Art "uranischen Wasserkopf" bezeichnen. Die Gier nach Wissen führt zur Überdehnung des uranischen Prinzips. Ein Ausweg wäre, sein Wissen loszulassen und wieder zur Menschlichkeit zurückzukehren.

Okkultist – Mystiker – Esoteriker

Über Uranus geht der okkulte Weg, ausgehend von Saturn oder Sonne unten im Flaschenbauch nach oben. Es hat lange Zeit einen anderen Weg "nach oben" gegeben: den mystischen Weg. Er ist heute in unserer Kultur nicht mehr der übliche. Er kann von vielen Menschen, die vorgeben, mystisch zu funktionieren, gar nicht mehr richtig begangen werden, weil ihr Denken bereits zu ausgeprägt ist. Sie können ihr Denken nicht mehr so ausschalten, wie es der mystische Weg erfordert. Beim mystischen Weg gehen wir vom Mond direkt hinauf zum Neptun. Wir gehen direkt aus unserer Gefühlsnatur über eine Du-Zuwendung auf das Göttliche zu und versuchen uns mit diesem zu vermählen durch einen Gefühlsvorgang. Dies ist Anbetung, ein Prozess der Hingabe, der Hinwendung und Identifikation mit einem höheren Wesen. Im mystischen Annäherungsweg sieht man sein Höheres Selbst als ein höheres Wesen, nicht als sich selbst, sondern als ein Du. Es ist eine Hinwendung zu einem vergeistigten Wesen, oder zu einer Göttlichkeit, aber es ist kein intellektueller Vorgang. Heutzutage sind wir zu klar eigenbewusst, wollen etwas mit dem Leben anfangen und unseren Intellekt benutzen – dies versperrt den mystischen Weg.

Von höherer Warte, zum Beispiel von Pluto aus gesehen, können wir den mystischen und den okkulten Weg als Zwischenstadien und mögliche Wege in die richtige Richtung ansehen. Aber sie können auch sehr leicht missverstanden werden und zu Ich- bzw. Selbstverlust führen.

Der Esoteriker vereint beide Wege. Er hat beides bewältigt und bringt es zusammen. Für ihn gibt es keinen mystischen oder okkulten Weg. Für den Esoteriker bilden beide Wege eine Einheit. Faust kam an dem Ende des okkulten Weges an, wo sein Intellekt nichts mehr bringt. Er kann keinen Schritt mehr weiter machen, weil er gar nicht weiß, wo er steht. Er ist verloren, und das ist sein Ende. Für ihn sieht es aus wie im Flaschenhals: da ist eine Barriere und es geht nicht weiter. Er muss zwingend an diesem Punkt mindestens für eine Phase zum Mystiker werden. Er muss ganz bewusst aus sich heraus treten und sich dem Du zuwenden. Neptun ist zweimal eingezeichnet. Er kann so die Natur lieben lernen mit allem, was dazu gehört und die Welt neu erfahren. Alles in diesem Universum kann spürend erlebt werden, man versteht es dann auf eine ganz andere Art, als wenn man weiß. Man versteht das Universum erst wirklich, wenn man Spüren und Wissen zusammenbringen kann. Das Wissen wird nun wieder sinnvoll, es gewinnt neue Proportionen, und Faust kann es wieder richtig einordnen.

Dies führt dann zum plutonischen Zustand: den Sinn erkennen, wissen wo das alles hinläuft, und aus diesem Verstehen heraus mittun, um diese Tendenz der Entwicklung, des Wachsens, des Kosmos, der Natur, des Menschen usw. zu unterstützen mit seinen eigenen Kräften und Fähigkeiten. Bei Plutogeht es um das Verstehen, was das Ganze anstrebt und dabei mithelfen durch das eigene Tun. Die Synthese des mystischen und okkulten Weges führt in einen visionären Zustand des Bewusstseins. Dies erzeugt eine Transformation des Bewusstseins in einen visionären Geisteszustand.

In der Anwendung höherer, geistiger Kräfte muss man entsprechende dienliche Instrumente aus dem Persönlichkeitsraum nachreifen lassen. Sie profitieren in diesem Sinne durch die höheren Prinzipien. Uranus benötigt z.B. die Fähigkeiten des Merkur, des Saturns und auch der Sonne, Neptun die des Mondes, aber auch der Venus und des Jupiters.

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Lese-Tipp:
Ich und Selbst im Psychosynthese-Ei

Neptun – Empathie, Identifikation, Liebe

==> siehe auch:Transpersonale Astrologische Psychosyntheseim werbefreien Starfish-Blog

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GZ-Solar 2014/15 für die Ukraine

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Als Angela Merkel gemeinsam mit ihrem französischen Kollegen François Hollande letzte Woche nach Moskau flog, um konkrete Möglichkeiten einer Befriedung des Ukraine-Konflikts mit ihrem russischen Kollegen Wladimir Putin auszuloten, trat der progressive Aszendent des GZ-Solars 2014/15 (Bezugsort Kiew) gerade in den Orbis des Trigon-Aspekts zu Jupiter am MC. Da dachte ich mir bereits, dass aus diesem Vorstoß mehr werden könnte.

Kiew 2014-15

Nun trafen sich die drei erneut gemeinsam mit ihrem ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko in Minsk und berieten mehr als 15 Stunden lang über Frieden zwischen Ost und West in der Ukraine. Nach Ende der Verhandlungen sickerte in der Frühe ein sich abzeichnender Kompromiss durch. Vereinbart wurde schließlich ein Waffenstillstand ab 15. Februar 2015. Der progressive Solar-AC erreicht heute die Konjunktion der Sonne mit dem Galaktischen Zentrum, die im Trigon zu Jupiter steht.

Was Merkel, Hollande und Putin eint, ist eine Mars/GZ-Konjunktion in ihren Geburtshoroskopen. Die hat Poroschenko nicht zu bieten. Wenn man jedoch ein Auge zudrückt, steht sein Mars im Halbsextil zum Galaktischen Zentrum (2 Grad Orbis). Ich vermute, dass der Klub der Mars/GZ-Konjunktion das Halbsextil erst noch ein wenig "ins Gebet" nehmen und ihm Zugeständnisse einräumen musste, denn Poroschenko hätte sicher gerne frisches Waffenarsenal von den USA bezogen.

Bleibt den Menschen in der Ukraine zu wünschen, dass diese Vereinbarung keine leere Worthülse bleibt sondern hält, was sie verspricht.

==> siehe auch:GZ-Solar 2014/15 für die Ukraineim werbefreien Starfish-Blog

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Griechenland

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Griechenland D1

Für Griechenland bevorzuge ich das Verfassungshoroskop: 11.06.1975, 00.00 EET, Athen. Der tropische Lagna liegt im Wassermann. Lagnesh (AC-Herrscher) Saturn steht im 6. Haus, dem Haus der Schulden, gemeinsam mit seinem Dispositor Mond. Saturn ist außerdem Herrscher von 12, die Ausgaben. Im Moment läuft noch das Saturn/Rahu-Dasha und seit 11. Januar 2015 Pratyantar Mars. Mars ist Herrscher von 3 und 10, stark im eigenen Zeichen Widder in 3, gemeinsam mit Jupiter, dem Herrscher von 11 – die Einnahmen. Das sind für einen Staat in erster Linie Steuern. Das deute ich als den Willen der Griechen, die Ärmel hochzukrempeln und sich aus dem Schuldensumpf herauszukämpfen. Das Volk, der Mond, leidet nicht nur unter der Gegenwart des Saturn, sondern auch unter dem planetaren Aspekt von Mars.

Im März, in zwei Wochen, beginnt jedoch das Jupiter-Bhukti. Das zeigt mir, dass Griechenland mit seiner neuen Regierung auf einem guten Weg ist, seine Steuerfinanzen – Jupiter – zu sanieren.

Griechenland trat zum 1. Januar 1981 der EWG bei, während eines Rahu/Mond/Rahu-Dasha. Der Beitritt erleichterte den Zugang zu Fördermitteln der EWG und wirkte sich damit positiv auf die Einnahmenseite (Rahu in 11) aus. Zum 1. November 1993 wurde aus der Europäischen WirtschaftsGemeinschaft EWG die Europäische Union EU. Die angestrebte Währungsunion brachte dabei wesentliche Pflichten der Beitrittskandidaten mit sich. Im Horoskop Griechenlands lief ein Jupiter/Sonne/Rahu/Saturn/Rahu-Dasha, das einerseits die expansiven Möglichkeiten (Jupiter, Sonne) betont, aber auch die Schattenseiten (Rahu, Saturn), die damals in Athen jedoch wohl eher ausgeblendet wurden. Zum Ende des Jupiter Maha Dasha hätte eigentlich die Einsicht reifen müssen, dass der Euro für Griechenland eine Nummer zu groß ist. Doch die MaßlosigkeIt, mit der das Jupiter Maha Dasha zu Ende ging (Jupiter/Rahu), setzte sich mit dem beginnenden Saturn Maha Dasha (03.01.1999) leider fort. Man denke dabei an die Gleichsetzung des Nordknotens Rahu mit Saturn.

Griechenland Vimshottari Dasha

Das Saturn Maha Dasha begann fast auf den Tag genau, als der Euro eingeführt wurde (01.01.1999). Damals gehörte Griechenland noch nicht zur Euro-Zone. Aus astrologischer Sicht wäre es auch besser draußen geblieben, aber am 01.01.2001 traten auch die Griechen dem Klub bei, unter Sa/Sa/Ma/Ve/Ra. Wie wir heute wissen unter falschen Voraussetzungen. Das Land bemühte sich Ende der 1990er Jahre, just in der Übergangszeit vom Jupiter zum Saturn Maha Dasha, seine Wirtschaftsleistung an das hohe Euro-Niveau anzupassen. Das Land verschleierte jedoch das wahre Ausmaß seiner prekären finanziellen Situation. Die Gier (Rahu) war offensichtlich stärker als die Stimme der Vernunft. Das wurde spätestens mit der weltweiten Finanzkrise offenbar, genau zu Beginn des Mond Bhuktis im Herbst 2009.

Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und die Euro-Länder haben sich immerhin bemüht, "wenigstens" die Banken zu retten, denn das waren anfangs Griechenlands hauptsächliche Gläubiger. Das ist ihnen geglückt. Dafür werden jetzt andere geknechtet. Aber kaum jene, die den Mist gebaut und von den Milliarden profitiert haben, sondern der kleine Bürger soll es richten. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen, wenn nicht gleichzeitig Perspektiven eröffnet werden, dass es irgendwann wieder aufwärts gehen kann.

In Europa herrscht Deflation. Und es wird allem Anschein nach alles unternommen, um diese Fehlentwicklung zu chronifizieren. Sparen allein, das "Austeritätsprinzip", des deutschen Finanzministers liebstes Kind, wird die Krise nicht wenden können, in der Europa sich befindet. Es ist gegen jede makroökonomische Vernunft. Das lernt man bereits als kaufmännischer Lehrling in der Berufsschule. Sparen bedeutet Konsumverzicht, der Wirtschaftswachstum erschwert wenn nicht unmöglich macht. Der griechische Finanzminister handelt deshalb wesentlich vernünftiger als der deutsche. Vielleicht dämmert das inzwischen auch bei Herrn Schäuble, denn die griechischen Reformvorschläge finden bei den europäischen Finanzministern durchaus Anklang und wurden akzeptiert.

Lese-Tipp:
National Outlooks

==> siehe auch:Griechenlandim werbefreien Starfish-Blog

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Europäische Union

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Europäische Uniion 1.11.1993 Radix

Der am 7. Februar 1992 (um 18.30 Uhr) unterzeichnete Vertrag von Maastricht trat zum 1. November 1993 um 00.00 MEZ und mit ihm die Europäische Union in Kraft. Es entsteht mit ihm u.a. eine Wirtschafts- und Währungsunion, der sechs Jahre später die Einführung des Euro folgte.

Das viereckige Aspektbild weist auf eine fixe Grundmotivation hin. Das Fixe strebt nach Sicherheit. Seine Effizienz steigert es durch Perfektionierung gewohnheitsmäßiger Abläufe. Es liebt Regeln, Strukturen, Konstanz und Ordnung. Die senkrechte Lagerung deutet gleichzeitig ein individualistisches Selbstverständnis an, das sich nur schwer an andere anpassen kann sondern konsequent seinen eigenen Weg verfolgt.

Der Schwerpunkt liegt im Kollektiv-Raum der Häuser 3 und 4. "Dazugehören” ist in diesem Raum die Prämisse und der grundlegende Maßstab. Ich denke, darin bringt sich vor allem zum Ausdruck, dass es in der EU keine klare "Führung" gibt, keinen Chef oder "König", sondern ein Kollektiv europäischer Regierungsverantwortlicher oder Finanzminister, das stellvertretend für das Länder- und Wähler-Kollektiv agiert.

Arena

Die Planeten im Kollektiv-Raum bilden die Basis für die größte Aspektfigur in diesem Horoskop, die den sinnigen Namen Arena trägt. Der Gegensatz oder die scheinbare Unvereinbarkeit, die sich in der Opposition zwischen dem Mond und dem Merkur/Mars/Pluto-Stellium zum Ausdruck bringt, ist aufs Höchste gereizt, denn beide Seiten empfangen innerhalb dieses Vierecks nur rote und grüne Aspekte. Es wird diskutiert und gerungen, mit Kraft und Macht Problemlösungen erzwungen (das rote Leistungsdreieck mit Saturn an der Spitze) oder mit Schlauheit und Wissen nach Lösungen gesucht (das grüne Reizdreieck mit Venus an der Spitze). Dies allerdings weniger im Europaparlament, sondern vorwiegend auf den diversen EU-Gipfeln.

Auffällig ist die unaspektierte Sonne. Sie ist losgelöst, steht nicht in Kontakt mit den anderen Planeten. Darin bringt sich im Grunde sehr stimmig zum Ausdruck, dass die "Gipfel-Akteure" mehr oder weniger losgelöst vom Größeren Ganzen agieren und Entscheidungen treffen. Gleiches gilt im Grunde auch für die Akteure der untergeordneten Arbeitsgruppen, den vorgeblichen Finanz-, Wirtschafts- und sonstigen Experten, die in den letzten Jahren zum Beispiel als Troika von sich reden machen. Zur Troika gehören zwar auch EZB und IWF, ich vermute allerdings, dass dort hauptsächlich EU-Beamte aus Brüssel tätig sind. Die Losgelöstheit der Sonne zeigt anschaulich auch die "Macht ohne Kontrolle".

EU AP 2008-09

Als der Alterspunkt im Quadrat zur Uranus/Neptun-Konjunktion im Schatten der 6. Häuserspitze stand, begann im September 2008 mit der Lehman-Pleite die weltweite Finanzkrise. Ein Jahr später kamen dadurch mehrere EU-Mitgliedsstaaten unter Druck. Heute ist die EU zwar unisono der Ansicht, die Verschuldung der Staaten sei Schuld an der Euro-Krise. Angefangen hat es jedoch mit der internationalen Finanzkrise, mit der die Banken unter Druck gerieten, die wiederum Gläubiger der verschuldeten Länder sind.

Im Oktober 2009 war Griechenland das erste Euro-Land, dessen prekäre finanzielle Lage publik wurde. Der AP stand im Trigon zum Saturn. Vielleicht lag es an diesem Saturn-Aspekt, dass nun die Stunde der Hardliner in der EU (die rote Hälfte der Arena mit Saturn an der Spitze) schlug, die der Ansicht sind, dass jetzt nur noch Sparen helfen kann, um auf den Welt- und Finanzmärkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Noch im Jahr zuvor fand man während der Finanzkrise unter der AP-Konjunktion mit Venus noch relativ schnelle und für die Banken bequeme Auswege zur Banken-Rettung. Die Konjunktion mit Jupiter steht jedoch bereits unter der Ägide der Troika, die unter dem Halbsextil zu Pluto im Februar 2010 während eines EU-Gipfels ins Leben gerufen wurde. Jupiter steht im letzten Sechstel des 3. Hauses im Schatten der kardinalen 4. Hausspitze unter enormen Stress. Vielleicht ist es dieser anspruchsvollen Phase anzulasten, dass man in der EU-Bürokratie den Blick für die besten Rettungsmaßnahmen aus den Augen verloren hatte und das Kind mit dem Bade ausschüttete.

EU AP 2010-2014

Im Mai 2011, als der Alterspunkt in das Zeichen Skorpion eintrat, war jedenfalls das Spardiktat in aller Ohren und die Macht der EU (-Troika) gerät für die am stärksten verschuldeten Euro-Länder zunehmend außer Kontrolle. Jedenfalls lief der Alterspunkt die letzten Jahre durch das Zeichen Skorpion, die Lage konnte sich zunehmend zuspitzen. Letzten Sommer wurde die Mond/Pluto-Opposition erreicht. Die EU-Führungsriege ist vom Ukraine-Konflikt und Sanktionen gegen Russland absorbiert und ignoriert offenbar, was in Südeuropa auf den Straßen passiert.

Als der AP die Kippstelle Pluto/Mondknoten erreicht, wurde in Griechenland eine neue Regierung gewählt mit dem Anspruch, alles anders machen zu wollen. An Kippstellen ist dafür tatsächlich die beste Gelegenheit. Eine Kippstelle ist im Grunde genommen eine Halbsumme, an der jedoch das Bild aus der Perspektive des Alterspunktes, immerhin der Bewusstseinsfokus, kippt. Die Pluto-Phase rückt zunehmend in die Vergangenheit, während die Wahrnehmung sich auf das Kommende, das Neue richtet: den aufsteigenden Mondknoten in Schütze. Bei jedem AP-Aspekt zum aufsteigenden Mondknoten bietet sich der EU eine Möglichkeit der Weiterentwicklung. So gesehen, und vertraut man der astrologisch-psychologischen Deutungsweise, öffnet die griechische Wahl der EU neue EU AP 2015-16Wege der gesunden Selbstentfaltung, die nicht nur den Starken dienlich sind, sondern die auch die Schwächeren mitnehmen bzw. dort abholen, wo sie jetzt gerade stehen. Denn der aufsteigende Mondknoten steht immer als Antreiber zu einer Entwicklung, die das ganze Horoskop einen wesentlichen Schritt weiterbringen kann, die zu einer Abrundung führt, vor allem wenn es um die Lösung von Problemen und um die Überwindung von Krisen geht.

Leider hat der Mondknoten hier nur wenig Verbündete. Er erhält nur eine Opposition vom Mond. Der AP-Wechsel in das Zeichen Schütze wird die Welt also nicht von heute auf morgen aus den Angeln heben, aber es weht dann ein anderer Geist durch die EU. In diesem Geiste kommt man in Brüssel vielleicht, hoffentlich, auf neue, bessere Lösungswege für Griechenland, Portugal, Spanien und andere Länder in einer schwierigen Lage.

EU Alterspunkt-Grafik

Wie sich das entwickeln wird – dazu in einem Folgeartikel unter Beleuchtung des indischen Horoskops mehr. Das Horoskop der griechischen Verfassung und ihr Combin mit der EU folgen ebenfalls in einem weiteren Artikel.

Literatur:
Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie. API-Verlag.
Bruno und Louise Huber: Die astrologischen Häuser. API-Verlag.

==> siehe auch:Europäische Unionim werbefreien Starfish-Blog

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Das Quadrat Uranus/Pluto 2015

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Am 17. März stehen Uranus und Pluto zum vorläufig letzten Mal im Quadrat zueinander. Wir konnten in den vergangenen drei Jahren eingehend die gesellschaftlichen, uranisch-plutonischen Transformationsprozesse beobachten. Sie erfassten zunächst die arabische Welt. Doch es hat den Anschein, dass sie zumindest dort noch nicht mit einem Mehr an innerer und äußerer Freiheit einhergingen. Dieses Mehr ist offensichtlich auch für die schwarze Bevölkerung in den USA weiterhin in unerreichbarer Ferne. An den Machtverhältnissen hat sich kaum etwas geändert. Im letzten Jahr musste das auch Europa feststellen, wo plötzlich der alte Ost-West-Konflikt aufs Neue ausgebrochen ist.

Die "alte Kultur" wehrt sich auf Biegen und Brechen gegen neue Strukturen (siehe: Erstes Uranus/Pluto-Quadrat 2012). Zum Beispiel in Deutschland, wo Frauen auch im Jahre 2015 für die gleiche Arbeit immer noch deutlich schlechter entlohnt werden als ihre männlichen Kollegen. Immerhin gibt es kaum Tendenzen, die Frauen wieder zurück an den Herd zu schicken, denn ihre Arbeitskraft wird aus ökonomischer Sicht gebraucht. Überhaupt werden viele kulturellen und gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten fünf Jahrzehnte mittlerweile hauptsächlich an ihrem ökonomischen Nutzen gemessen. Wobei von diesem "Nutzen" immer weniger Menschen profitieren, denn die Schere zwischen Arm und Reich wird konsequent weiter aufgerissen. 

So auch in der Europäischen Union. Mit Eintritt des Planeten Pluto in das Individualzeichen Steinbock zerplatzte für viele Menschen der Traum vom eigenen Haus und für viele Bankinstitute der sicher geglaubte Gewinn durch großzügig gewährte Hypothekendarlehen. Plötzlich stellte sich heraus, dass die Immobilien gar nicht ihr Geld wert sind. Für diese Dummheit und unternehmerische Unfähigkeit müssen jedoch nicht die Banken bezahlen, sondern die Bürger, sei es in Amerika oder in Europa. Gerettet werden Banken durch den Staat, weil sie als unverzichtbarer Bestandteil der "alten Kultur" angesehen werden. Fällt eine Bank, fällt die ganze Welt wie ein Kartenhaus zusammen, so zumindest der politische Glaube in Europa.

Das tut sie jetzt für die Menschen in Irland, in Spanien, Portugal und vor allem in Griechenland. Aber Menschen sind nicht so wichtig wie Banken. Genau genommen bringen sie die Opfer, damit deutsche und französische Banken "gerettet" werden und deutsche Ersparnisse, vorzugsweise angelegt in Lebensversicherungen, sich nicht gänzlich in Luft auflösen.

Die PIGS, das sind die Länder Portugal, Irland, Griechenland und Spanien, sind die Verlierer der Dauerkrise und werden von dem Land, das bislang am meisten von ihr profitiert hat, Deutschland, auch noch beschimpft. Griechenland hat an seinem Drama zwar einen wesentlichen Eigenanteil, dennoch ist es sehr bequem und vor allem einseitig, nur ihm die "Schuld" für seine stetig anwachsenden Schulden anzulasten.Ur-Pl-Quadrat Brüssel

Das vorerst letzte Uranus/Pluto-Quadrat wird nun nicht dafür sorgen, dass ein fairer Ausgleich gesucht und gefunden wird, dass wirksame Maßnahmen ergriffen werden, damit ein solches Desaster sich nicht wiederholt. Obwohl Jupiter in Löwe, der das Uranus/Pluto-Quadrat aspektiert, gewisse Hoffnungen weckt.

 

Da in Deutschland die "alte Kultur" fest im Sattel sitzt und die deutsche Bevölkerung sich höchstenfalls aus Angst vor Überfremdung auf die Straße wagt, betrachte ich die neue Quadratur von Uranus und Pluto (17.03.2015 um 02:54:50 UT) auf europäischer Ebene, das heißt zunächst einmal für Brüssel aus der Perspektive der Europäischen Union. Der Aszendent liegt dort, wie auch für Berlin und Paris, im Individualzeichen Steinbock. Pluto steht somit "achsenaktiv", d.h. im Zeichen einer Hauptachse.

Ur-PL-Quadrat Brüssel MKH

Saturn, der eigentliche Repräsentant für die alte Ordnung, das Traditionelle und Etablierte, liegt im 11. Haus, gut vernetzt in der herrschenden Klasse, auf dem Kreuzungspunkt, im Mondknotenhoroskop (MKH) somit an der gleichen Stelle. Pluto handelt im Steinbock im Sinne Saturns. Im Mondknotenhoroskop steht er kurz vor der 10. Hausspitze, er ist "der Mächtige". Uranus, im MKH im 6. Haus der Arbeit und des Dienens, in der Radix im eingeschlossenen Zeichen Widder im 3. Haus, die Piazza, die Menschen auf der Straße, steht im Quadrat dazu – die steckengebliebene Revolte. Da hilft auch Mars nicht. Er steht ebenfalls im eingeschlossenen Zeichen. Schlechte Nachrichten für die PIGS, denn an diesem Bollwerk der Herrschenden werden sie sich die Zähne ausbeißen, schwere Prellungen holen und eine Gehirnerschütterung davontragen.

Dominantdreieck als Erfahrungsdreieck

Dominantdreieck

Jupiter steht nun im Trigon zu Uranus und im Quincunx zu Pluto. Es entsteht ein Dominantdreieck. Als Dreieck ist seine Motivation dem veränderlichen Prinzip entsprechend auf Lernen, Verstehen, Beziehung und Information ausgerichtet. Der grüne Aspekt betont den Lerncharakter. Die rote Farbe des Quadrats weist es als dem kardinalen Prinzip zugehörig aus, während blaue Aspekte wie das Trigon dem fixen Prinzip angehören. Die Farben Rot und Blau, das kardinale und das fixe Prinzip, entsprechen dem Polaritätsdenken, das die Welt einteilt in Gut und Schlecht, Richtig und Falsch, Schwarz und Weiß. Der grüne Aspekt und mit ihm das veränderliche Prinzip überwindet diese Ambivalenz, denn es forscht nach den Ursachen, nach Lösungsmöglichkeiten, nach dem Sinn.

Schon Pluto und Uranus zeigen das Wechselspiel von Kardinal (Pluto) und Fix (Uranus), das im Quadrat einen ambivalenten Konflikt austrägt, ein Entweder-Oder, das zunächst eine Lösung mit Zwang oder Gewalt sucht, der kardinalen Qualität des Quadrats entsprechend eher in blindem Aktionismus ausartend. Doch mit dieser Methode dauert es lange, bis der Konflikt gelöst oder bereinigt ist. Vielleicht gelingt dies auch nie und einer zieht den Kürzeren. Der Quincunx-Aspekt von Pluto zu Jupiter deutet auf eine Lösungsmöglichkeit hin, indem in einem langfristigen Prozess Informationen gesammelt werden und intensiv nach den Ursachen des Konflikts geforscht wird. Dabei muss in der Regel ein Schwebezustand ausgehalten werden, denn eine sofortige Lösung scheint nicht möglich.

Der Quincunx-Aspekt wird in der Astrologischen Psychologie der lange Denkschritt genannt, denn man muss mit ihm im Denken weit ausgreifen, um sich ein umfassendes Bild der Konfliktsituation des Quadrats zu verschaffen. Nur so ist eine Lösung möglich, die der Trigon-Aspekt von Jupiter zu Uranus in Aussicht stellt. Doch diese Lösung und die mit ihr einhergehende Ruhe und Harmonie ist kein Endzustand, sondern lediglich eine Phase im Prozess des dreistufigen Krisenmechanismus, der im Dominantdreieck enthalten ist. Irgendwann geht die konfliktfreie, harmonische Phase ihrem Ende entgegen und es entzünden sich neue Konfliktfelder an der rot-blauen Ecke des Dreiecks, und der Entwicklungsprozess beginnt von neuem.

Dieser Krisenmechanismus hat die Abfolge ROTGRÜNBLAU. Konflikt/Energie (roter Aspekt), Suche nach Information (grüner Aspekt), Lösung (blauer Aspekt). Folgt man diesen Farben im Horoskop, so hat das Dreieck eine retrograde Richtung gegen den Tierkreis: Widder – Steinbock – Löwe . Diese Bewegung im Uhrzeigersinn ist gegenläufig zum kosmischen Drehsinn. Die "Rückläufigkeit" weist dieses spezielle Dominantdreieck deshalb als Erfahrungsdreieck aus, bei dem erst nach mehrmaligen Fehlschlägen aus schmerzlicher Erfahrung gelernt wird, wie der Konflikt am besten gelöst werden kann.

Der gesamte Krisen-Prozess ist kein sich Drehen im Kreis, sondern eine Entwicklungsspirale, die nach jedem abgeschlossenen Durchgang eine erweiterte Sicht auf das Konfliktthema erlaubt. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass auch wenn jetzt keine "endgültige" Lösung gefunden wird, und darauf deutet in der Weltlage alles hin, die Voraussetzungen gelegt werden, dass auch in Zukunft auf der "Baustelle Uranus/Pluto" weiter nach Lösungen gesucht wird. Doch für die PIGS, die sich verständlicherweise eine schnellere Lösung ihrer Probleme erhoffen, sind das keine befriedigenden Aussichten.

UR-PL-Quadrat 5 Radices

Es gibt einen wesentlichen Unterschied in den Horoskopen des Uranus/Pluto-Quadrats zwischen Portugal und Spanien gegenüber Irland und Griechenland. In Lissabon und Madrid liegt der Aszendent des exakten Quadrates ebenfalls in Steinbock wie in Brüssel. Diese Länder suchen zumindest auf Regierungsebene den Konsens mit Brüssel.

In Dublin liegt der AC in Schütze auf dem Galaktischen Zentrum, in Athen im Wassermann. Uranus ist wieder jeweils im eingeschlossenen Zeichen Widder. Die irische Bevölkerung protestierte schon vor fünf Jahren gegen die massiven Sparauflagen. Ohne Erfolg. Die Arbeitslosenquote liegt seit 2009 im zweistelligen Bereich. Wahrscheinlich macht sich in Irland inzwischen Resignation breit.

In Griechenland liegt der AC in Wassermann, wie schon im Horoskop der griechischen Verfassung. Der Mond liegt im AC-Zeichen in Opposition zu Jupiter. Der Mond, mundanastrologisch das Volk, steht im Zeichen der Hauptachse AC/DC und schon dadurch unter energetischem Starkstrom. Griechenland, das griechische Volk, revoltiert. Da jedoch auch in diesem Horoskop Uranus im eingeschlossenen Zeichen steht, sind die Aussichten auf Erfolg dieser Revolte gering. Brüssel wird den Machtpoker gewinnen. Es sitzt am längeren Pluto-Hebel.

Es wird der EU-Rebellion offenbar ähnlich ergehen wie schon der arabischen Welt. Ich finde das etwas beunruhigend, denn es bleibt alles beim Alten, wenn auch in neuen Verkleidungen. Die bestehenden Konflikte werden ungelöst im Verborgenen weiterschwelen.

Der Uranus/Pluto-Zyklus

Dieses Quadrat, dessen Zeit nun zu Ende geht, ist das erste Viertel des gesamten Uranus/Pluto-Zyklus‘, der 1966 begann (30.06.1966 um 09:54:10 UT). Erste Zwischenstationen waren das Halbsextil (1978/79) und das Sextil (1995/96). Kommende Stationen werden sein das Trigon und das Quincunx. Mit der Opposition zwischen Uranus und Pluto erreicht der Zyklus seinen Höhepunkt im Jahr 2046. Danach geht der Zyklus in die absteigende Phase mit einem erneuten Quadrat im Jahr 2073/74. Es handelt sich dann wieder, wie schon in den 1930er Jahren, um ein absteigendes Quadrat, das eine andere Grundqualität besitzt als das Quadrat im aufsteigenden Teilzyklus.

Der letzte Uranus/Pluto-Zyklus 1851 - 1966

Ich befürchte, wenn bis dahin die erneuernden Kräfte (Uranus) kein adäquates Durchkommen finden, drohen langfristig Gefahren. Bei plutonischen Prozessen dauert es erfahrungsgemäß sehr lange, bis jene kritische Masse erreicht wird, die Pluto implodieren lässt, wie zum Beispiel in Deutschland während des "Dritten Reichs". Der Uranus/Pluto-Zyklus begann damals mit der Konjunktion am 23. März 1853. Das zunehmende Quadrat (Uranus in Löwe und Pluto in Stier) 1876/77 ging mehr oder weniger spurlos an Europa vorüber. Die Opposition der Jahre 1901/02 nannte ein Historiker "Die Stille vor dem Sturm" und charakterisiert damit treffend, dass diese Zeit bei allem Anschein äußerer Stabilität schon den Keim jener Widersprüche in sich birgt, die einmal für den Untergang einer ganzen Epoche sorgen werden. Gut ein Jahrzehnt später wird die scheinbar so festgefügte Ordnung in der Katastrophe des Ersten Weltkriegs auseinanderbrechen. (www.chroniknet.de)

Danach bedurfte es noch weiterer kritischer Masse, die sich in den 1930er Jahren in Deutschland ansammelte, um dann im 2. Weltkrieg zu kulminieren. Dass Pluto zu Beginn jenes Jahrzehnts entdeckt wurde, wirkte womöglich wie ein Katalysator für die extremen Pluto-Erfahrungen der Folgejahre.

Es geht also weiter mit Uranus/Pluto. Vielleicht kommt es 2046 anlässlich der Opposition (Uranus in Jungfrau und Pluto in Fische) zu ähnlichen Kristallisationserscheinungen wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 2073/74 fordern sich die beiden dann wieder gegenseitig im Quadrat heraus. Dann wird Pluto im Widder stehen und Uranus im Steinbock.

Für das 21. Jahrhundert weist der französische Astrologe André Barbault, Urgestein der französischen Astrologie, im nach ihm benannten Barbault-Zyklus auf eine kritische Zeit in den Jahren 2017/18 und 2078/79 hin, jeweils wenige Jahre nach einem Uranus/Pluto-Quadrat.

Die kommende Zeit bleibt angespannt und aufregend.

Lese-Tipp:
hofastro: Astrologische Zyklen und Prognosen
André Barbault

==> siehe auch:Das Quadrat Uranus/Pluto 2015im werbefreien Starfish-Blog

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Schüsse auf Walter Scott

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Letzten Samstag war eine Mondfinsternis. Die Vollmond-Opposition stand im Quadrat zu Pluto und im Trigon/Sextil zu Jupiter. Es entstand eine Doppelte Ambivalenzfigur (Ambivalenzviereck).

Mondfinsternis 4Apr2015
In der Südstaaten-Kleinstadt North Charleston stand Mars am Aszendenten und Saturn auf der 8. Hausspitze. Beide sind nur schwach in das Aspektbild integriert. Mars ist lediglich mit einem Quincunx zu Saturn "angehängt". Angehängte Strichaspekte haben unabhängig von ihrer Aspektfarbe zunächst einmal eine kardinale und damit willensbetonte Qualität. Mit der grünen Farbe wird diese bewusstseinsmäßig gesteuert und auf ein Ziel gerichtet. Das Quincunx ist ein Willensaspekt. Bei Mars können wir in diesem Horoskop somit von einer bewussten, willentlichen Tat ausgehen. 

Saturn im 8. Haus möchte in der Gesellschaft einen festen Stand haben, strebt dort gerne nach Beamtenpositionen, fühlt sich aufgerufen, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, geht in seiner Arbeit vollkommen auf, identifiziert sich mit äußeren Maßstäben, will alles richtig und perfekt machen. An Hausspitzen drängen in diesem Horoskop vor allem Mars und Saturn dazu, verwirklicht zu werden.

Anderthalb Stunden später hält ein US-Cop einen Afroamerikaner wegen eines defekten Blinkers an seinem Auto an. Es kommt zu einer Rangelei, der Polizist droht mit seinem Teaser, den der Autofahrer ihm aus der Hand schlägt. Der Teaser fällt auf die Erde, der Autofahrer flüchtet. Der Polizist feuert mit seiner Dienstwaffe auf den unbewaffneten Flüchtigen fünf Schüsse ab, die ihn in den Rücken treffen. Der Mann stirbt noch am Tatort. Später wird der Polizist behaupten, er habe in Notwehr gehandelt, und wäre da nicht ein aufmerksamer Passant gewesen, der den ganzen Vorgang mit seinem Mobiltelefon gefilmt hatte, wäre der Polizist vermutlich mit einem blauen Auge davon gekommen. Doch der Passant hatte den Mut, das Video öffentlich zu machen, das beweist, dass der Polizist ohne Not geschossen hatte. Er ist inzwischen des Mordes an Walter Scott angeklagt worden.

Walter Scott Shooting

Vielleicht bewegt sich doch noch etwas in den USA und die schwarze Bevölkerung profitiert quasi in letzter Sekunde vom Uranus/Pluto-Quadrat. Im Ereignishoroskop steht nämlich Jupiter auf dem IC, einer kardinalen Hausspitze, was Anlass zur Hoffnung gibt, dass an der "Baustelle Uranus/Pluto" doch noch lösungsorientiert weitergearbeitet wird. Falls nicht, sollte die Europäische Union erwägen, die USA mit Sanktionen zu belegen. Russland ist offensichtlich nicht das einzige Land, das sich mit Menschen- und Bürgerrechten schwer tut.

Lese-Tipp:
Walter Scott Shooting

==> siehe auch:Schüsse auf Walter Scott im werbefreien Starfish-Blog

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Quaoar

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Dieses transneptunische Objekt (TNO) im Kuipergürtel wurde am 05.06.2002 anhand von Fotoaufnahmen des Vortages am California Institute of Technology CALTECH in Pasadena identifiziert und Quaoar benannt.

Als Cubewano umkreist dieses TNO die Sonne in einer nahezu kreisförmigen Bahn, das heißt ohne nennenswerte "Exzentrizität" und ohne Bahnresonanz zu den äußeren Planeten, speziell Neptun. Seine tropische Umlaufzeit beträgt rund 288 Jahre. Das sind 24 Jahre pro Tierkreiszeichen.

Quaoar D1

Im Horoskop für den Moment der Identifizierung des Objektes Quaoar liegt der Aszendent im Zeichen Löwe, das vom Zentrumsfaktor Sonne beherrscht wird. In der indischen Astrologie ist die Sonne Symbol (eigentlich Karaka = Erzeuger) für Atma, das "höhere", spirituelle Selbst. Sie steht im 11. Bhava, das von Wünschen und Begierden handelt. Insbesondere jene "letzten Wünsche", die die endgültige Befreiung des Folgehauses (12. Bhava) verhindern und den Verstorbenen immer wieder in eine neue Inkarnation als Mensch hineinziehen.

Bei Quaoar scheint es um diese Welt der Wünsche zu gehen, angesichts des Lagnesh Sonne im 11. Bhava, in dem sich auch Dispositor Merkur sowie Saturn und Rahu in engster Konjunktion aufhalten.

Die Tatsache, dass sich hier Rahu, der nördliche Teil der Mondknotenachse befindet, offenbart die nächsten Schritte auf dem Weg der Bewusstseinsentwicklung. Da Quaoar sich auf 10° Schütze im 5. Bhava im Nakshatra Jyeshta befindet, ist er unmittelbar mit der Ketu-Thematik in diesem Horoskop verbunden.

Im 5. Haus geht es neben anderem um das Studium und die Anwendung der heiligen Schriften und Techniken, die die Intuition entwickeln können ("Mantra & Shastra"). Es ist ein Dharma-Haus. Der Begriff Svadharma setzt sich zusammen aus "sva" = Selbst und "dharma" = Pflicht, Aufgabe, Aufrechterhaltung der Ordnung,

Ketu in 5 und Rahu in 11

Ketu im 5. Haus deutet auf vergangene Inkarnationen, in denen das eigene Schicksal auf kreative Weise manifestiert wurde, indem den eigenen Inspirationen gefolgt wurde. Dies erzeugt einen kreativen, gut entwickelten und talentierten Geist. In dieser Inkarnation jedoch lässt Ketu Erfahrungen der Unzufriedenheit mit den eigenen kreativen Werken entstehen. Durch Rahu in 11 entsteht der Wunsch, etwas zu erschaffen, um Wertschätzung und Anerkennung für die eigenen Werke zu erfahren. Rahu fühlt sich hier unsicher oder bedroht, sobald er mit Gleichgestellten oder Konkurrenten konfrontiert wird und sich nicht ausreichend anerkannt fühlt. Dies führt zu Selbstzweifel, zu Zweifel an der eigenen Intelligenz und am kreativen Selbstausdruck (Ketu in 5). Deshalb muss Rahu im 11. Haus lernen, sich zunehmend sicherer zu fühlen in einer Umgebung mit Menschen, die alle ihre persönlichen Eigenarten haben. Dies kann nur geschehen, wenn die Sicherheit in sich selbst gefunden werden kann.

Ketu im 5. Haus zeigt, dass der Mensch vor allem deshalb den Schwerpunkt auf die Umsetzung seiner Inspirationen legt, weil ihm dies Freude bereitet. Rahu in 11 "belohnt" diese Haltung mit Gewinnen aus dieser kreativen Betätigung. Es ist das 5. Haus, das uns die Inspirationen gibt, durch die wir unseren Svadharma finden können und es ist Rahu im 11. Haus, der die entsprechenden Gewinne und den mit ihnen verbundenen Wohlstand gibt.

Ketu in Schütze, Rahu in Zwillinge

Ketu in Schütze versuchte in vergangenen Inkarnationen ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen, indem er ein Glaubenssystem erschaffen hat auf der Basis seiner Intuition. Rahu in Zwillinge zeigt, dass dieser Glaube nun überprüft werden muss durch Versuch und Irrtum, um herauszufinden, was wirklich stimmt und was nicht. Oftmals führt dies zu Unentschlossenheit, wenn es um neue Erlebnisse geht, denen nicht mit dem entsprechenden Erfahrungsschatz begegnet werden kann. Rahu in Zwillinge zeigt außerdem an, dass die Intuition fokussiert und mit den eigenen Gedanken verbunden werden muss, so dass diese verständlicher erklärt werden können.

Rahu und Merkur

Rahus Einfluss auf Merkur weist auf einen Intellekt hin, der durch Experiment, Versuch und Irrtum lernt, Unterscheidungsfähigkeit zu entwickeln. Das Entwicklungsziel besteht darin, Informationen und Fakten zu sammeln, die im Leben nützlich und dabei behilflich sind, in jeder Situation die angemessenste Entscheidung und beste Wahl zu treffen.

Meist zeigt sich eine ausgeprägte Entscheidungsunfähigkeit immer dann, wenn es um wichtige Entscheidungen geht, denn ganz gleich wie viele Informationen oder Ratschläge man bekommen hat, fühlt man sich nicht ausreichend auf eine solche Entscheidung vorbereitet. Der Grund hierfür liegt in einem mangelnden Verständnis aufgrund einer nicht ausreichenden Bewertung der bereits vorliegenden Informationen. Ohne dieses Verständnis führen weitere Fakten lediglich zu mehr Unentschlossenheit.

Rahu und Sonne

Der Einfluss von Rahu auf die Sonne weist auf den evolutionären Drang hin, die eigene Persönlichkeit, die Individualität und den kreativen Selbstausdruck zu entwickeln. Ein Mensch mit dieser Konstellation erscheint meist sehr willensbetont, magnetisch, machtvoll und selbstsicher. Die innere Realität ist jedoch eine ganz andere. Meist fühlt sich Rahu/Sonne sehr unsicher, instabil und nicht in sich selbst ruhend. Man bemüht sich, Sicherheit und Macht zum Ausdruck zu bringen. Dies gelingt jedoch erst, wenn man sich in seiner Individualität sicher fühlt. Bis diese innere Sicherheit entwickelt worden ist, wird kompensatorisch Stärke und Macht nach außen projiziert, obwohl man innerlich voller Selbstzweifel und Schwächegefühle ist. Da diese Kompensation niemals dazu führen kann, sich wirklich sicher zu fühlen, führt der Zusammenbruch all dessen, was er für die persönliche Entwicklung unverzichtbar schien, zu einer Identitätskrise.

Allgemein wurden zentrale Aspekte der wahren Qualität des Selbst, das eigene Svadharma, nicht wertgeschätzt. Sich nicht sicher zu fühlen im Hinblick auf das eigene Svadharma führt zu Frustrationen und zu Stagnation in der Entfaltung der besten Seiten eines Menschen. Oft wird dem Menschen eine Rolle aufgezwungen, die nicht seiner wahren Natur entspricht, sondern dem Ideal eines anderen. Dieses Ideal beinhaltet häufig das Konzept, dass man besser sei als andere oder etwas Besonderes ist. Diese Haltung des "So tun als ob" hilft dabei, einen Ausdruck von Selbstsicherheit über den unsicheren Kern des eigenen Selbst zu legen. Irgendwann, meist erst nach langer Zeit, können sich unter diesem Schutzmantel die wahren Eigenschaften des Selbst entwickeln und zum kreativen Ausdruck bringen.

Rahu und Saturn

Rahus Einfluss auf Saturn deutet auf Schwierigkeiten, Sicherheit und Stabilität zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. Häufig nimmt das Schicksal jene Dinge weg, von denen man sich diese erhoffte. Dies kann zu nervenaufreibenden Umständen und Spannungen im Leben führen, je mehr man versucht, Sicherheit krampfhaft zu etablieren. Meistens wäre eine leidenschaftslose und distanziertere Haltung der beste Weg, doch gerade dies fällt am schwersten

Kreativität und Schöpferkraft

Zusammenfassend geht es im Entdeckungshororskop um Kreativität, um das Schöpferische, und tatsächlich wurde der Cubewano nach der Schöpfungsgottheit Quaoar der Tongva-Indianer in Kalifornien benannt.

Quaoar – die gestalt- und geschlechtslose Schöpferkraft, die alles Bestehende ins Leben tanzt und singt. Sie differenziert das chaotisch Mannigfaltige der mythischen Urzeit gemäß Verschiedenheit und Unterschiedlichkeit. Zuerst entsteht Weywot, der Vater des Himmels. Zusammen singen und tanzen die beiden Chehooit, die Mutter Erde. Die urzeitliche Dreifaltigkeit – Quaoar, Weywot und Chehooit – erschafft durch Tanz und Gesang Tamit, den Großvater. Durch die Kooperation der gemeinsam singenden und tanzenden Gottheiten wird die urzeitliche Schöpfung immer weiter ausdifferenziert, der Schöpfungsgesang zunehmend komplizierter. (Wikipedia)

Im indischen Horoskop liegt die Schöpferkraft im 5. Bhava. Es handelt von der schöpferischen Intelligenz als Ausdruck der unsterblichen Seele, des "wahren Selbst", von Weisheit, Kreativität, Unter- und Entscheidungsfähigkeit. Die Anwesenheit von Ketu verdeutlicht, dass mit Quaoar ein kreativer Erfahrungsschatz bereits vorhanden ist, aber noch nicht ausreichend differenziert und weiterentwickelt. Deshalb steht gegenüber im 11. Bhava Merkur, dessen Thema die Differenzierung ist, im Zeichen des Nordknotens Rahu. Eine Entwicklungsaufgabe Quaoars ist also, das in der Vergangenheit bereits Erschaffene weiter auszudifferenzieren.

Das Zeitgeschehen im Sommer 2002

Im 11. Haus versammeln sich Menschen gleichen Sinnes und unterstützen ein gemeinsames Interesse. Als Quaoar in Kalifornien entdeckt wurde, lief in Japan und Südkorea die Fußball-Weltmeisterschaft. In einem fußballbegeisterten Land, wie Deutschland es ist, wurde eine neue Übertragungsform eingeführt: das Public Viewing, die öffentliche Live-Übertragung auf großen Video-Leinwänden. Seither ist kein größeres Sport-Event ohne "Public Viewing" denkbar. Fußball mobilisiert die Erste Public Viewing VeranstaltungMenschen. So versammelten sich während der Fußball WM 2006 in Deutschland Millionen Menschen friedlich zum gemeinsamen Fernsehschauen und Fahnen schwenken. Der deutsche Neologismus wurde auch im Ausland mit der gleichen Wortbedeutung eingeführt, zum Beispiel in Japan. Eine erstaunliche Entwicklung in einem Land, das 80 Jahre zuvor Massenveranstaltungen in einem ganz anderen Kontext kannte.

Im Verfassungshoroskop der Bonner Bundesrepublik (24.05.1949, 00.00 MEZ, Bonn) steht Quaoar im Quadrat zum Steinbock-Aszendenten und im Trigon zu Jupiter und zur Sonne. Im Horoskop der japanischen Souveränität (28.04.1952, 22.30 JST, Tokio) steht Quaoar im exakten Quincunx zur Sonne und in gradgenauer Konjunktion mit Saturn, dem Herrscher des Steinbock-Aszendenten. Im Unabhängigkeitshoroskop für die Republik Südkorea (15.08.1948, 00:00 JST, Seoul) steht Quaoar im 5. Haus im Trigon zum Aszendenten. Die erste "Public Viewing"-Veranstaltung begann am 31.05.2002 um 13.00 Uhr in Berlin. Die Sonne/Quaoar-Opposition stand auf der Meridianachse (MC/IC).

Drei Wochen später ereignete sich in Süddeutschland über der Bodenseeregion ein

Flugzeugunglück Überlingen

folgenschwerer Zusammenstoß einer Passagiermaschine aus einer Teilrepublik der Russischen Föderation mit einer DHL-Frachtmaschine, bei der alle Insassen ums Leben kamen. Quaoar kulminierte kurz vor dem Unglück am MC.

Ein halbes Jahr später verunglückte die Raumfähre Columbia beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre (01.02.2003, 13:59:50 CST, ca. über Dallas in Texas/USA). Wenige Stunden vor dem Unglück war Neumond Opposition Jupiter im gradgenauen Sextil zu Quaoar, der in Konjunktion zu Mars stand. Beim Jungfernflug der Raumfähre (12.04.1981, 12:00:04 UT, Cape Canaveral) stand Quaoar am Deszendenten.

Dem Absturz der Raumfähre Challenger im Januar 1986 (28.01.1986, 11:38 EST, Cape Canaveral) ging eine totale Sonnenfinsternis auf 20° Skorpion voraus (12.11.1985, 14:10:32 UT), die in Konjunktion mit Quaoar stand. Diese Sonnenfinsternis stand auch im Vorfeld der ersten Psychose eines jungen Mannes in meinem Bekanntenkreis, dessen Radix-Saturn im Quadrat zur Finsternis steht.

Die Flugzeugkatastrophe in Südfrankreich

Flugzeugabsturz Germanwings

Das Flugzeugunglück vom 24. März 2015 in Südfrankreich stand ebenfalls unter Quaoar-Einfluss, der im Moment des Absturzes am Deszendenten stand und im Quadrat zur Sonnenfinsternis vom 20.03.2015 nur vier Tage zuvor. Der Co-Pilot, der vermutlich mit Absicht das Flugzeug mit 149 Passagieren zum Absturz brachte, wurde möglicherweise mit einer Konjunktion von Mond und Quaoar geboren. Er litt in der Vergangenheit an schweren Depressionen.

Die Maschine startete vom Flughafen Barcelona, u.a. mit Schülern und Lehrerinnen einer Schulklasse. Die Unglücksmaschine, die am 01.07.2002 über dem Bodensee mit einer Frachtmaschine zusammenstieß, war auf dem Weg nach Barcelona, an Bord zum Großteil Schulkinder im Alter von 8 bis 16 Jahren. Eine Astronautin der Challenger-Maschine, die wenige Sekunden nach dem Start explodierte, sollte im Orbit als "teacher in space" ihren Schülern in den USA eine Unterrichtsstunde geben.

Co-Pilot Andreas Lubitz

Es kommen bei diesen Ereignissen zusammen: eine große Anteilnahme der Welt (zum Beispiel die Fußballfans, aber auch die Öffentlichkeit allgemein), Unglücke in der Luftfahrt, psychische Extrembelastungen (Psychose, Depression, die Trauer der Angehörigen), Kinder bzw. Schüler und ihre Lehrer.

Strömer-Figur

Das Aspektbild des Entdeckungshoroskops macht einen fliegenden, davonschwebenden Eindruck. Es besteht aus einer großen Figur, die in der Huber-Schule den Namen Strömer erhielt:

Strömer"… hat dieses Viereck gerne mit der Beherrschung von großen Gewalten zu tun; es will Strömungen lenken oder gar erzeugen, etwa Modeströmungen, Kunstrichtungen, aktuelle Trends oder psychische Vorlieben anderer Menschen.

(…)

Es ist ein Mensch, der schnell lernt und sich ebenso schnell charakterlich weiterentwickeln kann. Es geht davon aus, dass Wille, Wissen und Können vereint sind, also will er viele Fähigkeiten schulen, viel lernen, immer weitersuchen, sich voll einsetzen und weiß doch nicht klar, wohin ihn das Leben führt. Zuletzt will dieser Mensch wohl das Schicksal selbst herausfordern und am eigenen Leib Erfahrungen machen."

Entdeckung Quaoar

In der Strömer-Figur versammeln sich alle drei Ich-Planeten. Sonne und Saturn sind die Elternfiguren, die am aufsteigenden Mondknoten einen Entwicklungsauftrag zu erfüllen haben, den Pluto in Opposition blockiert, indem er das Gegenüber manipulativ mal in die Täter-, mal in die Opferrolle zwingt. Der Mond, im Huber'schen Familienmodell das Kind, steht in blauen Entspannungsaspekten zur Opposition. Häufig verführen diese zur "kompensativen Entspannung" des Konfliktes zwischen Sonne, Saturn und Mondknoten auf der einen und Pluto auf der anderen Seite. Das Kind bietet sich als Opfer an, um den Konflikt zu entspannen, aber nicht, ihn zu lösen. Die Lösung legt eigentlich die Venus/Jupiter-Konjunktion in grünen Bewusstseinsaspekten nahe. Interessanterweise gelten diese beiden in der indischen Astrologie als "Guru-Planeten": Jupiter der Guru (Lehrer) der Devas (die Gott dienenden Götter), und Venus der Guru der Daityas, einer Gruppe von Dämonen, die nicht generell als böse gelten, sondern mehr auf die Welt und Materie ausgerichtet sind.Mondknotenhoroskop

 

Im Mondknotenhoroskop stehen Venus/Jupiter an der gleichen Stelle wie in der Radix, im Schatten der 12. Hausspitze. Zur Lösung des Konfliktes kann hier sehr tief im Reich des Unbewussten geschöpft werden. Die waagerechte Aspektbildlagerung deutet auf eine Begegnungsproblematik hin, die gemäß der Radix aufgrund der senkrechten Lagerung des Aspektbildes über eine forcierte Individualisierung bearbeitet werden sollte.

Literatur:
Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie. API-Verlag.
Ernst Wilhelm: Vault of the Heavens. Kala Occult Publishers.

==> siehe auch:Quaoar im werbefreien Starfish-Blog

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Die BND-Affäre im Licht der Solare

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Die Sonne bringt es an den Tag. Genauer: die Solare der Bundesrepublik, des BND und von Angela Merkel. Am vergangenen Sonntag platzt ausgerechnet die BILD am Sonntag mit einer Nachricht heraus

"über Aktenvermerke, laut denen die sogenannte Fachaufsicht des deutschen Nachrichtendienstes schon 2008 darüber unterrichtet wurde, dass die amerikanische National Security Agency (NSA) versuchte, über den BND auch europäische Firmen wie EADS oder Eurocopter auszuspionieren."

Die Enthüllungen von Edward Snowden über die Abhöraktivitäten des NSA wären demzufolge weder für den deutschen Nachrichtendienst noch für das Bundeskanzleramt eine Neuigkeit gewesen. Vielleicht nur deren gigantomanische Ausmaße. Jetzt wird jedoch erst einmal darüber gestritten, wer wann von wem informiert worden ist und welche Schritte dann unternommen worden sind und welche nicht.

Im aktuellen GZ-Solar für Berlin erreichte am Sonntag der progressive Solar-AC exakt den Neptun, der im Sextil zu Merkur steht.

Im Horoskop für die BRD aspektieren im Moment beide Alterspunkte keine Radix-Planeten, doch stehen einige von ihnen unter Transiteinfluss: Uranus passiert gerade den Mond im Widder, Mars kehrte zu seiner Radix-Position auf 17,5° Stier zurück, Merkur erhält Besuch von Venus und vor allem Saturn steuert in seiner Rückläufigkeitsphase erneut auf die Opposition zur Sonne zu. In der Summe berührt dies schon Kernfragen der Bundesrepublik.

Im aktuellen Solar der BRD stehen Merkur und das Galaktische Zentrum im Fokus des vorgeschobenen Aszendenten, und der progressive AC im Solar für den BND steht im Quadrat zu Neptun.

GZ-Solar 2014-15 BerlinBRD Transite 26.04.2015BRD Solar 2014-15

Die BND-Radix steht mitten im zweiten Saturn-Return. Transit-Neptun im Quadrat zum Aszendenten und zur Mondknotenachse garantiert nicht unbedingt eine schonungslose Offenlegung möglicher Informierungsdefizite. Die Mondknotentransite liefen mit ihrem südlichen Pol, dem absteigenden Mondknoten, gerade über die Sonne und werden in Kürze Merkur und die Meridianachse erreichen.

BND RadixBND Solar 2015-16

In Angela Merkels Radix jedoch stehen beide Alterspunkte im Trigon zur Merkur/Jupiter-Konjunktion am absteigenden Mondknoten. Diese aktuelle Auslösung könnte mich mit Merkels tradierter Geburtszeit von 18.00 Uhr versöhnen, denn diese beiden sensitiven Planeten am absteigenden Mondknoten deuten auf Probleme mit der Wahrnehmung der Welt hin, so wie sie ist. Stehen Informationen mit dem eigenen Weltbild in Widerspruch, werden diese gerne ausgeblendet. Man tut so, als wäre alles gar nicht so schlimm.

Angela Merkel AP

Vielleicht hängt dies mit Merkels Herkunft in der DDR zusammen. Mit dieser Konjunktion und der Opposition zum aufsteigenden Mondknoten musste Realität, eigentlich die Gegenwart, in gewisser Weise verdrängt werden, um in der sozialistischen Diktatur überleben zu können und nicht in den offenen Widerstand gehen zu müssen. Wir wissen von Angela Merkel, dass sie mit dem System mitlief, es zwar nicht aktiv unterstützend, aber auch nicht in Frage stellend. Die Welt war damals nun mal so, wie sie war, und Angela Merkel hat sich mit ihr arrangiert. Nun hat sich die Welt verändert, aber nicht Angela Merkels Blick auf die Welt. Der Eiserne Vorhang ist vor einem viertel Jahrhundert gefallen. Die alten Feindbilder sind nicht mehr gültig. Aber hat Merkel das wirklich begriffen? Ihre Unterwürfigkeit den USA gegenüber ist fast schon peinlich. Und für Deutschland auch gefährlich, wenn der "große Bruder USA" seine vorgeblichen Freunde in nie vermutetem Ausmaß ausspioniert. Ihr mag egal sein, wenn ihr Telefon abgehört wird. Deutschen Unternehmen gefallen diese Schnüffeleien sicher nicht.

Angela Merkel Solar

In Merkels aktuellem Solar steht passenderweise der progressive Aszendent in Sextilen zum Merkur/Neptun-Trigon. Noch am 14. April hatte das Innenministerium auf eine Anfrage der Linken hin mitgeteilt:

"Es liegen weiterhin keine Erkenntnisse zu angeblicher Wirtschaftsspionage durch die NSA oder anderen US-Diensten in anderen Staaten vor".

SPIEGEL ONLINE meint dazu, dass solche Angaben für die gesamte Regierung gelten und deshalb intern penibel abgestimmt würden. Am Tag zuvor stand der vorgeschobene Solar-AC in Konjunktion mit Merkels Solar-Uranus. Wer weiß, ob da nicht eine Tretmine mit unliebsamen Überraschungen berührt worden ist, denn wie stünde das Kanzleramt da, wenn es behaupten würde, es sei nicht informiert worden. Vielleicht passen die Informationen auch einfach nicht in Angela Merkels Weltbild, in dem das leuchtende Vorbild für Freiheit, Demokratie und Fair-Play nicht so schlecht dastehen und mit harten Wahrheiten konfrontiert werden darf. Es könnte sonst etwas passieren, das noch nicht in Merkels "alternativloses" Bild von der Welt passt. Da schaut man besser nicht so genau hin und duckt sich weg.

Und man lässt im Kanzleramt seine Mitarbeiter sich durchwurschteln, womöglich ohne klare Direktiven von der Chefin. Dass Angela Merkel dieses Thema zumindest intern nicht zu Chefsache macht und sich über alles informieren lässt, scheint schwer vorstellbar, liegt mit Neptun am MC aber durchaus im Bereich des Möglichen.

==> siehe auch:Die BND-Affäre im Licht der Solareim werbefreien Starfish-Blog

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Plutos Weg durch den Steinbock

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Dass Pluto in der Luft liegt, ist kaum zu übersehen, schweift der Blick über die Titelzeilen astrologischer Blogs und Gazetten. Im letzten Jahr widmete der Astrologe Vinzent Liebig in seinem Blog dem Planeten Pluto einige sehr interessante Artikel, zum Beispiel über die Bedeutung von Pluto im Zeichen Steinbock, das er seit dem Jahr 2008 durchwandert.

Mich hatte dieser Artikel bereits letztes Jahr zu einem Text über Pluto im Steinbock angeregt, den ich dann jedoch aus den Augen verloren hatte. Heute morgen entdeckte ich ihn auf meiner Festplatte. Damit er nicht wieder in Vergessenheit gerät, veröffentliche ich ihn nun mit einem Jahr Verspätung. 

Vinzent Liebigs Blog-Einträge zu Pluto hatten mich dazu angeregt, wieder die alten Unterlagen meines ersten Seminars im März 1990 bei Bruno und Louise Huber herauszusuchen, das zufälligerweise (oder auch nicht) ein Pluto-Seminar war. Damals befand sich Pluto, den wir noch als äußersten Planeten unseres Sonnensystems wähnten, im Skorpion. Es war eine ähnlich intensive Zeit wie heute. Immerhin fiel der Eiserne Vorhang unter seinem Einfluss, wir machten hautnahe Erfahrungen mit den Gefahren der Kernenergie durch die Katastrophe von Tschernobyl, Wirtschaftskrisen und Rezessionen wollten kein Ende nehmen, die Arbeitslosigkeit nahm gigantische Ausmaße an und schon damals jagte ein Skandal den nächsten.

Bruno begann das Seminar mit einem kurzen Abriss über Plutos Lauf durch die Tierkreiszeichen. Da Pluto für einen kompletten Durchlauf fast ein Vierteljahrtausend benötigt, mussten wir weit zurückgehen. Bruno präsentierte dazu eine Grafik, die sofort, ohne viele Worte erklären konnte, warum Pluto als Zeichen-Herrscher zur Besitzachse Stier-Skorpion gehört:

Pluto Durchlauf Zeichen

Wir erfuhren auch, warum er sich für ein Pluto-Symbol entschied, das sonst kaum ein Astrologe in der Welt für Pluto benutzt.

KreuzRune ManChinesisches Schriftzeichen MannPluto Symbol

Das Kreuz bedeutet Körperlichkeit: die feste, endgültige Form. Der obere Teil hat Ähnlichkeit mit der Rune "Man", die einen Mann bzw. den Menschen darstellen soll. Im Nationalsozialismus wurde dieses alte Symbol leider ebenso missbraucht wie die hinduistische Swastika.

Das chinesische Schriftzeichen für Mann sieht ähnlich aus, wenn man es um 180° dreht, quasi auf den Kopf stellt. Dann zeigt es einen Menschen an, der "nach oben" gerichtet ist.

Dieses in der Astrologischen Psychologie verwendete Symbol für den Planeten Pluto erinnert an einen Magier oder Hohepriester, der die Arme den Himmel beschwörend nach oben hebt, oder auch an einen Springbrunnen, der das Wasser aus der Tiefe nach oben strömen lässt.

Tatsächlich öffnet sich Pluto in der Deutungsweise der Huber-Methode zum Geistigen hin und wirkt wie ein Trichter für geistige Energien, die in die Körperlichkeit hinabströmen, sich in der Materie manifestieren, diese beeinflussen und dort Veränderungen hervorrufen. Umgekehrt kann man sich unter diesem Symbol auch Energien vorstellen, die aus der Körperlichkeit nach oben strömen und das Bild des Strebens nach der geistigen Welt darstellen. Es geht in diesem Pluto-Symbol also einerseits um den Menschen (das chinesische und Runen-Zeichen für Mann) und um Energien, die von oben nach unten bzw. von unten nach oben strömen, die Himmel und Erde miteinander verbinden. Oder:

Der Geist wandelt die Gestalt. (Metamorphose)

Der Mensch soll sich etwas "Höheres" (das über seine Körperlichkeit und damit Sterblichkeit hinausgeht) vorstellen können, nach dem er streben kann. Dies ist der zentrale Sinn des Pluto im Horoskop in der Deutungsweise der Astrologischen Psychologie. Solche Vorstellungs-Bilder nennt man auch Leitbild oder Ideal. Ein Bild, das uns auf unserem Lebensweg leitet, das es uns ermöglicht, "über uns selbst hinauszuwachsen".

Alle drei geistigen Planeten reizen solche Idealvorstellungen an:

Uranusdas "Ideal der perfekten Welt", in der keine Unwissenheit, keine Not, kein Hunger, keine Krankheit herrschen sondern alles in vollkommener Harmonie ist.

Neptundas "Ideal der perfekten Liebe", das Höchstmögliche, das wir Menschen uns unter optimalen zwischenmenschlichen Beziehungen vorstellen können, auch der optimalen Kommunikation zwischen allen Wesen (die idealerweise keiner Worte mehr bedarf).

Plutoist das "Ideal des perfekten Menschen", das Höchstmögliche, das wir uns am (vorläufigen) Ende unserer geistigen Entwicklung vorstellen können. Pluto kennt den Weg zur inneren geistigen (spirituellen) Essenz des Menschen, des "wahren Seins", das bereits optimal ist und nur darauf wartet, von uns erkannt und verwirklicht zu werden. Pluto reizt uns an, "nach diesem Höherem in uns" (der Kreis in der Horoskopmitte) zu streben.

In den Tierkreiszeichen weckt und entfaltet die Pluto-Kraft in erster Linie kollektive Leitideen, die den einzelnen Zeichenqualitäten entsprechen. Sie beherrschen als kollektive Archetypen den Geist der jeweiligen Zeit und das Bewusstsein der Menschen.

Pluto Archetypen

Vor 250 Jahren war Pluto das letzte Mal im Zeichen Steinbock und reizte den Archetyp der Autorität und Macht an. In der Welt herrschte noch der Geist der Monarchie und des Absolutismus. Der Monarch herrschte uneingeschränkt und kaum beeinflusst von demokratischen Institutionen. Der Siebenjährige Krieg (1756 bis 1763) geht gerade seinem Ende zu, den man als den ersten weltumspannenden, globalen Krieg bezeichnen kann, denn er wurde nicht nur in Europa sondern auch in Indien und Nordamerika ausgefochten. Doch was in den Jahren des Pluto-Transits durch den Steinbock geschah, war eine Überspitzung des Macht-Archetyps. Wenn eine Fehl-Entwicklung eine kritische Masse erreicht, kommt es zur Krise, während und nach der sich die Gleichgewichte der Kräfte neu ausbalancieren können. Der Begriff der "kritischen Masse" stammt aus der Kernphysik, die inhaltlich mit der Entdeckung Plutos eng zusammenhängt. So wirkt Pluto in der Regel erst dann die Form zerstörend, wenn der Schwellenwert der kritischen Masse erreicht wird, und das kann unter Umstände länger dauern als erwartet oder erhofft.

In den 1760er und 1770er Jahren erreichte die Idee des Absolutismus eine kritische Masse ähnlich wie schon im 16. Jahrhundert beim vorletzten Pluto-Ingress in den Steinbock der Absolutismus der Katholischen Kirche durch Luthers Reformation herausgefordert wurde. In Nordamerika waren die dreizehn britischen Kolonien nicht mehr bereit, ohne politische Mitbestimmung Steuern an das Mutterland Großbritannien abzuführen. Es entbrannte ein Unabhängigkeitskrieg, in dessen Verlauf die Kolonien ihre Unabhängigkeit und Autonomie erklärten, beides wesentliche Stichworte für das Zeichen Steinbock.

Mit dem neuerlichen Eintritt Plutos in den Steinbock im Jahr 2008 werden weitere "Heilige Kühe" geschlachtet. Wieder ist die Katholische Kirche im Brennpunkt des plutonischen Geschehens, aber auch das Thema Geld (das Bankwesen als Monarchie, die unabhängig von politischer Beeinflussung ihre Ziele durchsetzen will), und natürlich Vater Staat, der alles richten will und soll (Schuldenkrise fast aller Staaten in der Welt). Die Vereinigten Staaten von Amerika, die aus der Autonomiebewegung vor 250 Jahren entstanden sind, stehen heute ganz besonders unter Pluto-Einfluss. Es werden die spirituellen Grundsätze von "god's own country" während dieses Transits noch weitere neun Jahre auf Herz und Nieren geprüft.

Das sind nur einige Facetten der mundanen Sicht des Pluto-Einflusses auf das Weltgeschehen, die wir allein durch astrologische Betrachtungen kaum werden beeinflussen oder gar verändern können. Da bleibt uns in erster Linie nur das Lamentieren über den Status Quo, was ich gerne anderen überlasse.

Pluto wirkt allerdings auch und vor allem in uns Menschen. Er manifestiert sich über denkende, fühlende und handelnde Menschen in der Welt. Es gibt für den einzelnen Menschen im allgemeinen mindestens zwei Möglichkeiten: Er kann sich mit diesen Leitbildern nach sorgfältiger Prüfung identifizieren, ihnen nachstreben, versuchen sie sich anzueignen, sich ihnen anzugleichen – oder er kann sie auf Menschen und Wesen projizieren, die weit über seinen Fähigkeiten stehen.

Im ersten Falle kann die plutonische Kraft der Methamorphose in uns das geistige Wachstum anreizen. Im zweiten Falle delegieren wir das Potential der eigenen Vollkommenheit an andere, an Außenstehende. Sie müssen diese Archetypen für uns leben, weil wir uns nicht zutrauen, jemals so perfekt werden zu können. Es genügt uns dann, diese Idole zu bewundern, ihnen "anzuhängen". Anstrengen müssen wir uns dafür nicht, verpassen aber dann auch die Chance, unser geistiges Potential zu verwirklichen und damit die Welt und das Bewusstsein auf unserem Planeten ein klein wenig heller mitzugestalten. Problematisch an der Verehrung von Idolen ist nicht nur, dass wir unsere eigene Entwicklung dabei verpassen, sondern auch, dass wir für Kollektiv-Schicksale empfänglich werden. Denn alle drei geistigen Planeten wirken sich vor allem dann als Kollektiv-Schicksal aus, wenn wir ihnen kein individuelles Gesicht geben, wenn wir sie in unserem Leben nicht auf unsere individuelle Art kultivieren. Es liegt also in unserem eigenen Interesse, uns hier ein wenig anzustrengen.

Was verlangt uns die Pluto-Kraft im Zeichen Steinbock nun an Eigenanstrengung ab? Im Steinbock geht es um die Themen Individualität, um Autorität und um Macht. Und dies nicht nur kollektiv, sondern auch individuell. Im Individual-Zeichen Steinbock geht es darum, unsere Individualität und Eigenständigkeit zu entdecken und zu entfalten, als Persönlichkeit zu reifen, uns selbst zu bemeistern, über uns selbst zu bestimmen und dies nicht anderen, speziell den persönlichen Idolen, zu überlassen. Wir tragen die Verantwortung für unser Leben selbst, neigen jedoch durch Plutos Aktivierung der gesamten Wachstums- und Individuationsachse Krebs/Steinbock vielleicht dazu, vom Kollektiv (Krebs als Kollektiv-Zeichen) versorgt werden zu wollen oder uns von ihm bestimmen zu lassen.

Im Grunde ist jetzt, solange Pluto durch den Steinbock wandert, jeder Mensch dazu aufgefordert, den geistigen Entwicklungsweg dieses Zeichens auf sich zu nehmen und Individuumzu werden, das heißt "das Unteilbare in sich zu entdecken und zu verwirklichen". Dann können wir Individuum mit Autorität und Macht sein, die keine Anmaßung sind, sondern eine natürliche Folge dieses Bewusstwerdungsprozesses.

Doch was wir heute sehen, ist häufig angemaßte Macht und aufgesetzte Autorität. Da die Pluto-Kraft in der Welt und in uns jedoch all diese Anmaßungen zerstört, weil sie nicht mit dem inneren Kern, dem Sein, übereinstimmen, kommt es unweigerlich zu Enttäuschungen, wenn wir den falschen, nicht tragfähigen Idolen und Idealen anhängen und hinterher laufen. Das geschieht nicht nur im Steinbock, sondern in allen Zeichen des Tierkreises. Es liegt in Plutos Natur, nur das Wahre, Vollkommene, Göttliche bestehen zu lassen. Alles andere unterliegt dem ewigen Wandel von Werden und Vergehen.

Man stelle sich vor, es gäbe nur 5 % mehr solcher Menschen, die ihre innere Essenz entdecken und verwirklichen können, wie zum Beispiel Mohandas Gandhi (Pluto in Stier), Jiddu Krishnamurti (Pluto in Zwillinge) oder Nelson Mandela (Pluto in Krebs), oder die es zumindest versuchen, danach zu streben – wie viel friedlicher und idealer wäre die Welt. Wir müssten uns weder über Obama und den NSA noch über Putin und die Krise auf der Krim aufregen. Was natürlich einfacher und bequemer ist, als selbst etwas zu tun und bei sich selbst anzufangen, und so lesen wir auch in kaum einem astrologischen Blog oder Diskussionsforum, wie wir uns selbst bemeistern und verbessern könnten, sondern wir erfahren in erster Linie, wie beschissen doch die Welt und ihre Machthaber sind. Und an allem ist natürlich dieser vermaledeite Pluto schuld.

Wie gesagt, die Astrologische Psychologie legt für die Zeit des Plutotransits durch den Steinbock zum Beispiel nahe, dass jeder Mensch den geistigen Entwicklungsweg des Zeichens Steinbock geht, der da lautet: Mensch, sei realistisch, werde erwachsen, eigenständig und autonom, individualisiere dich, entdecke "das Unteilbare" in dir. Beachte die Gesetze des Lebens und des Geistes. Und vergiss bei all dem die Liebe nicht, denn der nächste große Entwicklungsschritt für das Zeichen Steinbock ist die Verwirklichung der spirituellen Liebe, das geistige Leitmotiv des Steinbocks.

Vor vielen Jahren nannte ich in einem Artikel über den Maler Vincent van Gogh die Achse Krebs/Steinbock die "Licht-Achse", denn sowohl im Zeichen Krebs als auch im Zeichen Steinbock spielt das Licht aus esoterischer Sicht eine besondere Rolle. Licht ist Bewusstsein, und Bewusstsein strebt zur Liebe. Beides kann uns, unseren Mitmenschen und der Welt nur guttun. Nutzen wir diese einmalige Gelegenheit, die Pluto uns bietet, denn in neun Jahren ist sie schon wieder Geschichte und kommt erst im Jahr 2250 wieder.

Combin Pluto in Steinbock + Starfish

Wir können ein Combin-Horoskop des dritten und endgültigen Pluto-Ingresses in den Steinbock (27.11.2008. 01:02:59 GMT) mit unserer Radix erstellen, um mehr darüber zu erfahren, was Pluto in Steinbock für uns ganz individuell bedeutet. Ich war ganz erstaunt, dieses Horoskop auf dem Bildschirm zu sehen, wimmelt es darin in meinem Fall nur so von galaktischen Faktoren, was meine alte und neue Obsession für galaktische Dimensionen in unseren Horoskopen erklären könnte.

Ich erinnere mich heute, dass ich vor einem Jahr eine Betrachtung solcher Combin-Horoskope geplant hatte, zum Beispiel das des Papstes Franziskus I. und Plutos Steinbock-Ingress. Aber dann drängten sich offenbar andere Dinge mehr auf.

Combin Plutoingress Steinbock + Franziskus

Zur zweiten Halbzeit wünsche ich den Lesern viele neue Eindrücke und Anregungen auf dem plutonischen Pilger-Weg des Steinbocks.
Möge die Kraft mit Euch sein…

Lese-Tipps:
Bruno Huber: Pluto …und er macht Geschichte. Astrolog Nr. 30
Bruno Huber: Pluto in den zwölf Zeichen. autodidacta Heft, API-Verlag
Louise Huber: Pluto in Steinbock. Astrolog Nr. 161
Birgit Braun: Vincent van Gogh: "Feuer in der Seele". Astrolog Nr. 110 + 111 und auf der Starfish-Seite
Starfish-Blog: Sonnenfinsternis in Steinbock.

==> siehe auch:Plutos Weg durch den Steinbockim werbefreien Starfish-Blog

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Uranus

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Wilhelm Herschel

Wilhelm Herschel wurde am 15. November 1738 in Deutschland geboren und floh 1757 nach England, nachdem französische Truppen seine Heimatstadt Hannover besetzten. Er arbeitete als Musiklehrer, Komponist und Organist. Die Astronomie war sein Hobby und der Bau astronomischer Instrumente ein Nebenerwerb. Er baute zahlreiche Spiegelteleskope mit wachsendem Durchmesser und damit immer größerer Auflösung, die zu den besten und leistungsfähigsten seiner Zeit gehörten.

Am Abend des 13. März 1781 identifizierte er "zwischen 22 und 23 Uhr" in seinem Teleskop einen Lichtfleck, den er zunächst für einen Kometen hielt, denn in den folgenden Nächten stellte er fest, dass sich der Fleck tatsächlich bewegte. Die Berechnung der Bahn des vermeintlichen Kometen gestaltete sich allerdings schwierig, da er bald am Westhorizont entschwand. Erst im August konnte seine Spur erneut wieder aufgenommen werden. Es sollte allerdings noch bis Dezember dauern, bis die Bahn des neuen Objektes berechnet werden konnte. Kometen besitzen eine parabelförmige Bahn, während Planeten mehr oder weniger konzentrische Kreise oder Ellipsen um die Sonne vollführen.

Auf die Idee, so zu tun, als sei das neue Objekt ein Planet, kam der Astronom Anders Lexell, der sich 1781 gerade auf einer ausgedehnten Europareise befand und im März zufällig in England Station machte und zu Herschels Entdeckung erste vorläufige Berechnungen anstellte. Erst nach Abschluss seiner Reise und Rückkehr nach Sankt Petersburg konnte er diese Berechnungen im Dezember fortführen mit dem Ergebnis, dass es sich tatsächlich um einen Planeten handeln musste, der ungefähr doppelt so weit von der Erde entfernt war wie Saturn. 

John Flamsteed

Bereits 90 Jahre zuvor muss der britische Astronom John Flamsteed Uranus durch sein Teleskop gesehen haben, hielt das Objekt jedoch für einen Fixstern im Sternbild Stier (am 23.12.1690 vermutlich während des Meridiandurchganges um 21.32 GMT).

Meine Annahme ist, dass Herschel Uranus um 22.32 LMT (22:41 GMT) erstmals beobachtet hatte. Der Alterspunkt hätte dann den Mond Anfang Dezember 1781 erreicht und die Entdeckung aktualisiert bzw. verifiziert, dass es sich bei dem Objekt um einen Planeten handelt. Die Flamsteed-Sichtung entspräche dann einem Sextil des Alterspunktes zu Uranus. Die Ausrufung der Ersten Republik Frankreichs (23.09.1792) wäre exakt beim Quadrat zu Neptun erfolgt.

Es stehen uns somit zwei Horoskope für Uranus zur Verfügung. Interessant ist in beiden, dass Uranus jeweils in Opposition zu Saturn steht, dem bis dahin äußersten bekannten Planeten. Uranus erhielt diesen Namen, weil er im griechischen Mythos der Vater des Saturn war, so wie Saturn der Vater des Jupiter war. Allerdings einigten sich die Astronomen erst mit der Entdeckung des Planeten Neptun auf diesen Namen für Uranus.

Flamsteed-Sichtung Rashi D1

Außerdem spielt in beiden Horoskopen das Galaktische Zentrum eine wichtige Rolle. Im Flamsteed-Horoskop steht der Herrscher des Aszendenten Merkur in exakter Konjunktion (GZ auf 22°32‘01" Schütze), im Herschel-Horoskop ist Uranus selbst in Opposition zum Galaktischen Zentrum, während der Lagnesh in Konjunktion mit dem GZ auf 23°47‘38" Schütze steht. In beiden Horoskopen steht die Sonne nahe der 5. Hausspitze: bei Flamsteed im Schatten, bei Herschel im kardinalen Bereich des 5. Hauses, bzw. indisch betrachtet jeweils im 5. Bhava. Schließlich liegt die Mondknotenachse jeweils nahe der Horizontachse, mit dem aufsteigenden Mondknoten im Zeichen des DC und dem absteigenden Mondknoten im AC-Zeichen.

Uranus ist der Vater des Saturn. Die indische Astrologie ordnet Kinder dem 5. Bhava zu, dem Bereich der Schöpferkraft oder Kreativität. Die Sonne ist wiederum das astrologische Symbol für den Vater, der im 5. Haus zeugend und somit schöpferisch ist. Das 5. Bhava ist das 8. vom 10. Haus. Das 5. Haus zeigt oft Krisen in Zusammenhang mit der Arbeit und sogar den Verlust derselben an bzw. dass für gewöhnlich Söhne (Kinder) den Vater stürzen (8. Haus).

Uranus steht im Flamsteed-Horoskop im 9. Bhava im Zeichen Stier, das die 9. und 10. Campanus-Hausspitze beherbergt. Diese Hausbezüge weisen Uranus als den Vater aus. Er steht im Nakshatra Rohini, das von der vedischen Gottheit Brahma-Prajapati regiert wird. Brahma-Prajapati ist die hinduistische Schöpfer-Gottheit, in der Trimurti Brahma und das Pendant zum griechischen Ouranos. Rohini ist eines der fruchtbarsten Nakshatra, bietet Brahma somit den besten Nährboden für seine Schöpferkraft. In Indien hätte man dieses von Flamsteed gesichtete Himmelsobjekt, das er für einen Fixstern hielt, also ziemlich schnell dem schöpferischen Prinzip zugeordnet. Warum entdeckte Flamsteed nicht die Planetennatur? Weil er nicht danach suchte! Und vielleicht, weil die Zeit für solch revolutionäre Entdeckungen noch nicht gekommen war. Die Welt war nämlich noch im dunklen Zeitalter des Kali Yuga, wenn man den Forschungen des Astrologen und Gurus Shri Yukteshwar Glauben schenkt. Das lichtvollere Dvapara Yuga begann erst acht Jahre später 1698. Seitdem können die Menschen einen immer größer werdenden Anteil des Lebensgesetzes (Rta bzw. Dharma) erkennen und verwirklichen.

Herschel Entdeckung Rashi D1

Als Herschel 90 Jahre später Uranus für einen Kometen hielt, einen Botschafter aus den Weiten des Alls, war dieser gerade in das Nakshatra Ardra eingetreten. Der Beginn des Nakshatras Ardra steht in Opposition zum Galaktischen Zentrum. Dort liegt Vishnu-Narayanas Nabel, aus dem heraus Brahma entstanden sein soll und durch ihn die Welt, die eines Tages mit ihm auch wieder untergehen wird. Tatsächlich entspricht dies ziemlich gut der heutigen Auffassung des Galaktischen Zentrums, das unsere Milchstraße durch seine Gravitation entstehen lässt, aufrecht erhält und eines Tages in seinem Zentrum, dem Schwarzen Loch, wieder in die Nichtzeit zurückführen wird. Wir sehen, dass der Himmelsfaktor, den Herschel damals entdeckt hatte, eminent viel mit unserem Ursprung zu tun hat und mit unserer Zukunft. Wo kommen wir her, wo gehen wir hin?

Radix+ Transite

In diesem Moment, da ich diese Gedanken "denke" und aufschreibe, steht Uranusübrigens im bogenminutengenauen Halbsextil zu meinem Merkur, dem Herrscher meines Aszendenten, der sich dort befindet, wo Uranus zum Zeitpunkt seiner Entdeckung stand. Die Art und Weise, wie diese Gedanken zu mir kommen, ist offenbar uranisch, denn schließlich stand bei meiner Geburt Merkur in Opposition zu Uranus. Diese Gedanken sind keine logischen Schlussfolgerungen, sondern eher "Eingebungen". Es ist, als wäre der Raum um mich angefüllt mit Potentialen, mit Möglichkeiten, mit Ideen, mit Gedanken. Andere würden es vielleicht das "Nichts" nennen, einen Raum, wüst und leer. In vedischer Zeit sah man es als den Urozean, aus dem heraus alles entsteht. Zum Beispiel ein Gedanke, ein Bild, eine Idee. Den Gedanken mache nicht ich, sondern es ist eher, als wehte mich ein Denkendes an und ich schnappe seine Idee auf, schöpfe sie aus seinem Urozean heraus. Uranus ist daher nichts, was ich mache, sondern eher das, was mir widerfährt. Es ist ein zeit- und gestaltloses Prinzip, das in mir, in meinem Bewusstsein wirkt. Würde ich mich damit identifizieren, landete ich wahrscheinlich schnell in der Psychiatrie. Es ist kein ungefährlicher Bereich, in dem Uranus waltet. Es ist daher wichtig, sich einem Planeten wie Uranus mit Respekt zu nähern, mit Vorsicht und Distanz.

Die Gottheit, die über das Nakshatra Ardra wacht, ist Rudra, der Gott der Stürme. Später entwickelte sich aus Rudra die Gottheit Shiva, das zerstörende Prinzip in der Trimurti. Rudra zerstört durch seine "nährenden Stürme", um Platz für das Neue zu schaffen. Stürme sind aufgepeitschte Winde, der Wind ist ein Bild für den Geist. Ardra zeigt einen "Geist im Aufruhr", der die Karten neu mischt. Uranus kann also neben dem Schöpferischen immer auch mit dem Zerstörerischen in Verbindung stehen, nämlich dann, wenn es etwas zum Reinigen und Heilen gibt. Uranus hat folglich eine Idee davon, was rein und heil ist. Er muss bei seinem Tun ja einen Maßstab anlegen: das Weltgesetz R(i)ta, den Dharma. Das wiederum wird von Varunaüberwacht, dessen Name zwar so klingt wie Uranus, der jedoch mehr Ähnlichkeit mit dem griechisch-römischen Neptun hat. In der geistigen Welt der Trimurti ist eine eindeutige Trennung des schöpferischen Aspekts vom erhaltenden und zerstörenden offenbar nicht möglich, so wie Brahma in Vishnus Bauchnabel auftaucht und von dort aus die Welt erschafft.

Zusammenfassend lässt sich aus den beiden Nakshatra Rohini und Ardra bereits schlussfolgern, dass es bei Uranus um das Schöpferische geht, vor allem das Schöpferische auf geistiger Ebene. Es geht um das Zentrale und um das Reinigende, damit sich das Zentrale vollkommen zum Ausdruck bringen kann. Dazu bedarf es gelegentlicher Stürme, die die Atmosphäre reinigen.

Im Herschel-Horoskop steht Skorpion, das 8. Zeichen, am Aszendenten. Uranus steht im 8. Bhava. Dort geht es um Veränderungen, die notwendig sind, damit wir die große Befreiung (Moksha) erfahren können. In der Regel bedeutet dies, sich von Bindungen und Anhaftungen zu befreien, die die vollkommene Sicht auf die wahre Essenz in unserem Inneren (Atman = Brahman) verstellen und behindern. Uranus ist hier revolutionär, durch die Oppositionen sind auch massive, blutige Revolutionsprozesse möglich: erstmal alles zerstören und dann neu aufbauen (Galaktisches Zentrum im Nakshatra Mula).

Im 8. Haus ernten wir, was wir zuvor (in diesem und auch in früheren Leben) gesät haben. Diese "Ernte" zu erfahren, kommt einer "Reinigung" gleich, denn das Karma vergangener Inkarnationen ist ebenfalls eine Bindung und Anhaftung (an Vergangenes), von der es sich (den Geist) zu befreien gilt. In diesem Sinne kann man sich das 8. Haus als einen Raum der Reinigung, des Purgatoriums vorstellen. Der Katholizismus kennt das Fegefeuer, ein Feuer, das Unvollkommenheiten und Unreinheiten (Sünden) hinwegfegt, die den Blick auf Brahman = Atman, den Himmel in uns, ansonsten behindern würden.

Die Skorpion-Energie ist problem- und krisenorientiert: das Leben scheint in erster Linie aus Problemen und Hindernissen zu bestehen, die es zu überwinden gilt (Widder in 6). Mars verleiht Widerstandskraft, Zähigkeit und Unnachgiebigkeit in der Bewältigung der Schwierigkeiten des Lebens und bei der Suche nach Sicherheit und Stabilität des krisengeschüttelten, aufgewühlten Inneren. Er kann verbissen und kompromisslos vorgehen, hart arbeiten, aggressiv in der Konfrontation auftreten. Durch Hartnäckigkeit und Energieeinsatz können die Probleme tatsächlich gelöst und Hindernisse überwunden werden, denn das 6. Bhava ist ein Upachaya und kann sich im Laufe des Lebens enorm verbessern.

Es geht für den Skorpion-Aszendenten um die Entwicklung von Sicherheit und Stabilität. Mit Ketu in Skorpion in 1 ist man es gewohnt, Sicherheit in sich selbst zu finden, weil man in der Lage ist, jede Herausforderung zu bestehen und seine Angelegenheiten selbst regeln zu können. Man ist intensiv mit sich selbst beschäftigt (selbstzentriert oder egozentrisch) mit einem enormen Perfektionsdrang. Rahu in 7 deutet darauf hin, dass Verbindungen zu anderen Menschen chaotisch, anstrengend und belastend werden können. Sicherheit ist ein Schlüsselwort.

Der Jungfrau-Aszendent ist bestrebt, das Gute, Richtige und Nützliche zu tun. Im Nakshatra Mula zerlegt Lagnesh Merkur die Situation in ihre einzelnen Teile, um sie genau analysieren zu können. Anschließend können sie neu und verbessert wieder zusammengesetzt und aufgebaut werden. Das evolutionäre Ziel liegt in der Entwicklung der entgegengesetzten Fischequalität. Das Handeln hat nicht nur einen rein praktischen oder weltlichen Wert, sondern auch einen spirituellen, der letztendlich der einzige Wert ist, der von Bestand ist. Die Aufgabe besteht darin, die materiellen Ergebnisse einer Handlung gleich einem Karma-Yogi loszulassen, sich nicht mit ihnen zu identifizieren, damit sie auf einer spirituellen Ebene reifen können.

Die Astrologische Psychologie sieht in Uranus einen geistigen, transpersonalen Planeten. Er wirkt damit jenseits der Ich-Sphäre, idealerweise ohne Beteiligung des Ichs. Identifiziert sich der Mensch mit dem Wirken des Uranus, wird dieses verzerrt, mitunter sogar pervertiert mit der Gefahr, in Kollektiv-Schicksale hineingezogen zu werden.

Flamsteed-Sichtung Radix

Uranus gilt als der "Weltverbesserer", der überholte, veraltete Strukturen zusammenbrechen lässt. Er strebt dabei ähnlich wie Saturn nach Sicherheit, aber nicht, indem er nach Saturn-Art das Bestehende bewahrt und konserviert, sondern er tritt die Flucht nach vorne an. Uranus will auf materieller Ebene Zustände verbessern. Dazu reizt er im Menschen den Erfinder- und Entdeckergeist an, der nach Lösungen sucht, die das Leben bequemer, sicherer oder interessanter und abwechslungsreicher gestalten. Nimmt diese Qualität auf materieller Ebene überhand, dann nimmt die Technik und das Funktionale immer mehr Raum ein und das Lebendige tritt stärker in den Hintergrund.

Auf emotionaler Ebene tritt Uranus als Umsturzqualität in Erscheinung. Unter seinem Einfluss wird der Mensch unruhig, nervös, angespannt, exzentrisch und mit dem Bestehenden unzufrieden. Man möchte Grenzen niederreißen, Neuland entdecken, sich von Zwängen und Fesseln befreien, um mit Problemen besser fertig werden zu können. Bei jeder Neugeburt wirkt Uranus als Hebamme im Hintergrund mit.

Auf der mentalen Ebene nennt man diesen "Geist" schöpferische Intelligenz, die Macht des unabhängigen Geistes. Er wird dort zum Reformator, der über die gewöhnlichen Grenzen des Denkens hinausgeht und in die Bereiche des Überpersönlichen und des Überbewussten vorstößt. Dies deutet vor allem der enge Bezug zum Galaktischen Zentrum an, der in beiden Uranus-Horoskopen gegeben ist.

Herschel Entdeckung Radix

Im Herschel-Horoskop blickt Uranus die Sonne in einem herausfordernden Aspekt an. Er fordert das Ich heraus, stellt es vor Probleme, bzw. macht diese bewusst. Gleichzeitig steht er in herausfordernden Aspekten zu Mars und Saturn. Saturn wehrt sich, indem er Uranus und seine Impulse blockiert. Es ist wie im griechischen Mythos, in dem Saturn den Vater durch den Schnitt (Mars) mit einer Sichel seiner Schöpferkraft beraubt. Dieser Akt hat unmittelbare Auswirkungen auf die Sonne. Sie ist durch den Aspekt zu Saturn einerseits bestrebt, den sicheren Weg zu gehen. Zuviel Sicherheit erzeugt jedoch Angst vor Veränderung. Angst war das Motiv, das Saturn zur Kastration seines Vaters bewog. Verbindet sich das Ich jedoch mit der Angst, blockiert es gleichzeitig das Schöpferische, für das Uranus steht. Die Sonne muss sich entscheiden, welchen Weg sie gehen wird. Unterstützung bietet ihr das Trigon von Jupiter, dem Sohn des Saturn und Enkel des Uranus. Er entmachtete seinen Vater Saturn ebenfalls, aber nicht aus Gründen der Angst, sondern um dem Bewusstsein ein Feld neuer Möglichkeiten zu erschließen. Er verkörpert das Gegenteil saturnischer Enge, indem er das Bewusstsein erweitert und mit Sinn erfüllt. Gleichzeitig steht Jupiter im Quincunx zu Uranus und deutet damit an, dass im Bewusstsein (Quincunx) uranische Impulse in das Ganze organisch und sinnvoll integriert werden können.

Herschel Entdeckung MKH

Der aufsteigende Mondknoten steht in Konjunktion mit Chiron. Es geht bei Uranus darum, den ureigenen, individuellen Weg zu gehen und sich nicht zu scheuen, als Außenseiter abseits zu stehen. Uranus ist gemeinsam mit Neptun höchststehender Planet. Beide verbindet eine geheimnisvolle Beziehung in Form eines Spiegelpunkt-Quadrates. Im Mondknotenhoroskop tauschen Uranus und Neptun die Plätze, was die Subtilität ihrer Beziehung unterstreicht. Mehr zu dieser geheimnisvollen Beziehung in einem nachfolgenden Text zum Entdeckungshoroskop des Planeten Neptun.

Wie man sieht, kann sich auch die Vedische Astrologie die Bedeutungen des Planeten Uranus erschließen. Sie trägt Uranus zwar nicht in die Horoskope ein und er beherrscht dort auch kein Tierkreiszeichen. Seine Wirkung wie die der beiden anderen geistigen Planeten kann jedoch umschrieben und erfahren werden auf der Ebene der Nakshatra und der Mondknotenachse.

Literatur:
Bruno und Louise Huber: Planeten als Funktionsorgane. API-Verlag.
Shri Yukteshwar: Die Heilige Wissenschaft.
Starfish-Blog: Vedische Götter und Uranus, Neptun und Pluto.

==> siehe auch:Uranusim werbefreien Starfish-Blog

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Neptun

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NeptunNachdem 1781 der Planet Uranus entdeckt worden war, stellten die Astronomen aufgrund von Bahninstabilitäten bald fest, dass da draußen noch ein Planet um die Sonne kreisen muss. Es begann eine regelrechte Jagd auf diesen ominösen Planeten, der die Bahn des Uranus offensichtlich störte. Zu Beginn der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts widmeten sich zwei Männer der Herausforderung, die Position dieses neuen Planeten rechnerisch zu ermitteln. In England stellte John Adams im Jahr 1843 erste allerdings noch ungenaue Berechnungen an. In Frankreich berechnete im Spätsommer 1846 der Mathematiker Urbain Le Verrier genauere Zahlen und schickte diese an die Berliner Sternwarte mit der Bitte, nach dem Objekt zu suchen. Observator Johann Gottfried Galle erhielt den Brief am 23. September 1846 und machte sich noch am selben Abend an die Arbeit. Zunächst erfolglos. Sein Mitarbeiter HeinEntdeckung 1846 Galle Radixrich d'Arrest schlug vor, die Beobachtungen mit einer akademischen Sternkarte zu vergleichen. So kam es, dass Galle die im Fernrohr sichtbaren Sterne ansagte und d'Arrest diese mit der Sternkarte verglich. Um 00:00:15 LMT schließlich rief d'Arrest: "Dieser Stern ist nicht auf der Karte!"

Dieser Stern war der Planet Neptun. In der Folgenacht überprüfte Galle seine Beobachtungen und war nun sicher, den neuen Planeten entdeckt zu haben.

Meist wird der Tag der Entdeckung mit 23. September 1846 angegeben. Damals begann für Astronomen den Tag um 12 Uhr Mittag. Nach unserer heutigen Zeitrechnung begann nach Mitternacht der 24. September. 

Nakshatra Shatabishak

Neptun stand in dieser Nacht auf 25°52‘ im Tierkreiszeichen Wassermann und im Nakshatra Shatabishak, das sich bis in die ersten Fischegrade erstreckt. Es wird von der vedischen Gottheit Varuna beherrscht. In Indien bekam Neptun nach seiner Entdeckung ursprünglich diesen Namen, denn Varuna ist das indische Pendant zum griechischen Poseidon und römischen Neptun.

Varuna("Umhüller") ist der vedische Gott des kosmischen Ozeans oder Urwassers. Er galt in alter Zeit als schöpferischer Universalherrscher, als Wächter der kosmischen Ordnung und des Weltgesetzes Rta. Er durchdringt mit seinem Wasser das gesamte Universum.

Varuna gilt neben anderem als Schöpfer der Nakshatra, der Sternkonstellationen am Himmel. Die Nakshatra wiederum sind Symbol für das Schöpferische in der Welt. Sie lassen alle Dinge, die Natur und die Menschen gedeihen und wachsen, deren letztendliche Bestimmung die Heilung des Universums und des Menschen darin ist. Alles, was entsteht und in unser Leben eintritt, soll und kann unserer "Heilung” dienen. Es geht in den Nakshatra darum, in Übereinstimmung mit der ursprünglichen Ordnung zu leben und Liebe und Weisheit im Universum zu vermehren. In Shatabhishakwerden Dinge erschaffen, die der heilenden Veränderung dienen. Mitunter bereitet diese Veränderung (emotionale) Schmerzen, und nicht selten muss sich der Mensch in Shatabhishak zum Zwecke der heilenden Veränderung in Einsamkeit und Verborgenheit zurückziehen.

Aquarius

Das Sternbild und Tierkreiszeichen Wassermannzeigt einen Menschen, der Wasser aus einem Gefäß ausgießt. Vielleicht ist es Varuna, der das kosmische Wasser auf die Erde ausgießt, das alles bedeckt, umhüllt, durchdringt und verbindet. Aus dem kosmischen Urozean ist alles entstanden, sein Wasser ist schöpferisch und heilend.

Im Grunde hätte sich der Planet Neptun keinen besseren und stimmigeren Ort im Horoskop aussuchen können als Shatabishak und Wassermann, um aus dem Urozean in unser Bewusstsein aufzutauchen. Der Himmelsozean ist das Bewusstsein, das gleich Neptun, Poseidon und Varuna alles im Universum durchdringt und umhüllt.

Aszendent Krebs und Lagnesh Mond

Im Entdeckungshoroskop liegt der Aszendent im Zeichen Krebs, Zeichenherrscher Mond im Skorpion im 5. Bhava. Für Krebs-Aszendenten ist das Leben und Wohlbefinden in erster Linie abhängig vom Zustand des Gemüts. Sie passen sich innerlich den Lebensumständen an, und diese Anpassungsfähigkeit ist ausschlaggebend für das innere Wohlbefinden. Durch die ausgeprägte Sensitivität und Sensibilität besteht eine gewisse Gefahr, sich zu sehr mit den eigenen Emotionen zu identifizieren und nicht zu erkennen, dass alle Gefühle lediglich Reflexionen äußerer Umstände sind. Deshalb kann die große Sensibilität zu einer Quelle von Leid und Schmerz werden. Handlungen werden hauptsächlich durch Bedürfnisse motiviert und das Empfinden von Glück hängt sehr stark davon ab, inwieweit die Erfüllung dieser Bedürfnisse durch äußere Quellen möglich ist. Je mehr der Krebs-Aszendent erkennt, dass die eigenen Bedürfnisse für sein Glücklich- oder Unglücklichsein verantwortlich sind, nicht aber ihre Befriedigung durch äußere Einflüsse, umso mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit stellen sich ein.

Entdeckung Rashi D1 (tropisch)

Der Mond befindet sich im Nakshatra Svati, das wie Shatabishak von Rahu, dem nördlichen Mondknoten, beherrscht wird. Ihm wird Vayu zugeordnet, der Gott des Windes. Er ist der Atem Varunas. Der Wind kann stets seine Richtung ändern, er ist extrem beweglich und verteilt sich in viele Richtungen. Für den Mond als Symbol des Geistes bedeutet dies, ruhelos auf der Suche nach neuen Anregungen und Erkenntnissen zu sein. Neptun zeichnet diese Beweglichkeit und Omnipräsenz ebenfalls aus.

Die Mondknotenachse

Da sowohl Neptun als auch Lagnesh Mond in einem Rahu-beherrschten Nakshatra stehen, gibt die Rahu-Stellung sicherlich Hinweise auf wichtige Aufgaben, die Neptun dem Menschen stellt. Ketu im 10. Haus zeigt die Neigung, Sicherheit durch Beherrschung der äußeren Umstände zu erreichen. Mit Rahu in 4 sind diese äußeren Umstände jedoch kaum beeinflussbar. Rahu verursacht hier Angst, Instabilität und emotionale Schwäche, die immer größer werden, umso mehr man im Außen eine Lösung sucht. Nur durch die Entwicklung innerer Sicherheit können diese Ängste bewältigt werden.

Saturnspielt in diesem Entdeckungshoroskop eine wichtige Rolle, weil er in gradgenauer Konjunktion zu Neptun in seinem eigenen Zeichen Wassermannsteht, seinem Mulatrikona. Er beherrscht das 7. und 8. Bhava des Krebs-Aszendenten. Er erzeugt hier viele Unsicherheiten und Abhängigkeiten des Krebs-Geborenen. Zum Selbstschutz baut Saturn einen Schutzwall auf, den "Krebs-Panzer", der als Kälte und Gleichgültigkeit in Erscheinung tritt, bis Vertrauen entwickelt wurde. Als Herrscher des 7. Bhava, einem Maraka oder todbringenden Haus, des 8. Bhava des Todes, der Krisen und des Umbruchs, und in seiner Eigenschaft als natürlicher Karaka für Verluste, Krankheit und Tod ist Saturn für den Krebs-AC ein machtvoller "Killer" und Erzeuger (Karaka) schwieriger Lebensumstände, auf die der Mond bzw. der Geist mit Angst und Abwehr reagieren wird. Aus diesem Drama entkommt der Mond nicht durch die Flucht nach vorn, sondern nach Innen. Dies legt Neptun im 8. Bhava ebenfalls nahe. Durch die äußeren Stürme des Lebens kann nur eine gute Verwurzelung der Innenwelt helfen. Nur sie kann emotionale Stabilität und Vertrauen auch in schwierigen Lebenslagen geben.

Denn Varuna ist nicht zu täuschen. Seine Diener und Spione sind die Sterne, die für ihn die Erde und die Menschen überwachen. Wie er kennen sie alle Taten und Sünden der Menschen, ebenso ihre verborgenen Geheimnisse. Varuna kennt sowohl Vergangenheit als auch Zukunft. Mit seiner Schlinge fängt er die Sünder und Wortbrüchigen, ebenso kann er sie auch davon befreien und wieder losbinden. Varuna bindet an das Karma. Er verursacht nicht die schwierigen Lebenslagen, er zeigt die Bindung der Menschen an die Folgen ihrer Handlungen. Und er bietet einen Ausweg: innere Ruhe und Distanz gegenüber den Lebensumständen, emotionale Stabilität, Leidenschaftslosigkeit und Zufriedenheit können den Krebs-Aszendenten wesentlich besser gegen karmische Einflüsse "panzern" als Saturn.

Neptun-Sichtung durch Galilei

Beobachtung 1612 Galilei Radix

234 Jahre zuvor studierte Galileo Galilei Jupiter mit der neuen Erfindung Fernrohr und machte Aufzeichnungen seiner Beobachtungen. Damals stand Jupiter zeitweise in Konjunktion mit Neptun, den Galilei in seinen Notizen als Fixstern markierte. Tatsächlich war es jedoch Neptun. Galilei machte diese Beobachtung laut seinen Aufzeichnungen erstmals am 28. Dezember 1612 um 3.46 LAT (2:58:15 UT) in Florenz.

Der Aszendent lag im Skorpion, Lagnesh Mars im 8. Bhava im Nakshatra Mrigashira. Der Skorpion-Aszendent ist bemüht, gegen persönliche Schwächen und Unzulänglichkeiten anzukämpfen, deren er sich schmerzlich bewusst ist und die ihre Ursache in der Vergangenheit haben können, meist also karmischer Natur sind. Doch je mehr Mars im 8. Bhava gegen die Krisen und Herausforderungen ankämpft, umso machtvoller treten neue in Erscheinung. Das Leiden kann immens sein, der Mensch ist verletzlich, extrem von den eigenen Defiziten absorbiert und im ständigen Kampf auf der Jagd nach Sicherheit oder Stabilität für sein aufgewühltes Inneres. Der Mrigashira-Einfluss intensiviert den ruhelosen Kampf und die Suche nach Abhilfe in der Welt.

Die Lösung liegt im Loslassen der persönlichen Anteile, die das Leiden verursachen und den permanenten inneren Kampf herausfordern. Es geht hier wie im Entdeckungshoroskop des Uranus um Veränderungen, die notwendig sind, damit wir die große Befreiung (Moksha) erfahren können, d.h. uns von Bindungen und Anhaftungen befreien, die die vollkommene Sicht auf die wahre Essenz in unserem Inneren behindern.

Nakshatra Hasta

Beobachtung Galilei D1 (tropisch)

Neptun selbst befand sich in enger Konjunktion zu Jupiter im 11. Bhava im Nakshatra Hasta. Dieses Nakshatra wird vom Mond beherrscht, der bereits im Entdeckungshoroskop von 1846 eine zentrale Rolle spielt. Die Mythen, die sich um das Sternbild Rabe (Corvus) ranken, das dem Nakshatra Hasta entspricht, handeln vom Zusammenspiel der Sonne und des Mondes. Die Sonne ist das SELBST (die Seele), unveränderlich, unbeweglich, unbeeinflussbar, Atman gleich. Der Mond ist der Geist, wandelbar, wechselhaft, beeinflussbar, berührbar. Er durchstreift im Auftrag der Sonne die Welt, immer in Gefahr, sich in der Welt zu verlieren und seinen Ursprung, die Seele, zu vergessen. Aufgabe des Mondes ist eigentlich, das SEIN der Sonne zu reflektieren.

Neptun reflektiert ähnlich dem Mond das SEIN, die Seele. In der Astrologischen Psychologieist Neptun die geistige (transpersonale) Entsprechung des Mondes. Neptun reflektiert über die Identifikation, das sich empathisch Einfühlen. Auf diese Weise ist Neptun in der Lage, Zeit, Raum und Grenzen zu überwinden und alles zu durchdringen.

Das 11. Bhava handelt von unseren Wünschen und Verlockungen. Doch gerade diese Wünsche binden uns an die Welt und verhindern die große Befreiung Moksha. Es geht mit Neptun um die Bindung unserer Wünsche an die transpersonale Welt, an Brahman, die Universalseele, die eins ist mit dem SELBST.

Daten:
24.09.1846, 00:00:15 LMT, Sternwarte Berlin: 52°30'12" N, 13°23'35" O
28.12.1612, 03.46 LAT (Wahre Ortszeit), Florenz/I

Literatur:
Bruno und Louise Huber: Planeten als Funktionsorgane. API-Verlag.
David Frawley: Astrologie der Seher. Windpferd-Verlag.
Ernst Wilhelm: Vault of the Heavens. Kala Occult Publishers.
Starfish-Blog: Vedische Götter und Uranus, Neptun und Pluto

==> siehe auch:Neptunim werbefreien Starfish-Blog

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Pluto

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Nachdem mit Neptun 1846 der achte Planet des Sonnensystems entdeckt wurde, vermutete die Fachwelt aufgrund kleiner Störungen der Umlaufbahnen von Uranus und Neptun einen weiteren, neunten Planeten im Sonnensystem. Doch es sollte fast 84 Jahre dauern, bis Planet X gefunden wurde.

Das erste Foto

Pluto Erste Fotoaufnahme Flagstaff

Der amerikanische Astronom Percival Lowell (1855-1916) widmete sich in seinen letzten Lebensjahren intensiv der Suche nach dem Planeten X und finanzierte das nach ihm benannte Observatorium in Flagstaff, Arizona. Wie sich später herausstellen sollte, war auf zwei fotografischen Platten, die er 1915 ein Jahr vor seinem Tod angefertigt hatte, Pluto bereits zu erkennen. Der Forscher suchte jedoch nach einem helleren Objekt, weshalb ihm die Entdeckung entgangen war.

Die Datenbank des Minor Planet Center (Pluto wurde inzwischen zum Zwergplaneten degradiert, woran der Astrologe sich nicht stören muss, es schmälert nicht den Einfluss dieses Horoskopfaktors) gibt Datum und Uhrzeit der ersten Fotoaufnahme mit 19.03.1915 um 06:20 UT in Flagstaff an. Das Horoskop für diesen Moment ist sehr aufschlussreich. Pluto befand sich auf 00°09‘08" Krebs im Nakshatra Ardra.

Der Aszendent liegt im Zeichen Skorpion, dem heutige Astrologen Pluto als Zeichenherrscher zuordnen. Uranus wurde entdeckt, als Skorpion im Osten aufging. Als Galilei in seinem Fernrohr Neptun beobachtete, aber für einen Fixstern hielt, ging ebenfalls gerade das Tierkreiszeichen Skorpion auf. Und nun bei der ersten Fotoaufnahme des SkorpionAstronomen Percival Lowell. Alle drei geistigen Planeten haben offenbar eine besondere Affinität zum Skorpionischen, mit dem Blick auf jene Dinge gerichtet, die der Wandlung und Transformation bedürfen.

Die Rahu-Nakshatra Ardra, Swati und Shatabishak

Das Nakshatra Ardra wird vom nördlichen Mondknoten Rahu beherrscht. Sein Beginn liegt stets direkt gegenüber dem Galaktischen Zentrum. 134 Jahre zuvor befand sich hier Uranus zum Zeitpunkt seiner Entdeckung. Rahu wiederum befindet sich in diesem Pluto-Horoskop im Nakshatra Shatabishak, in dem sich Neptun zum Zeitpunkt seiner Entdeckung aufhielt. Über Ardra wacht die frühvedische Gottheit Rudra, die sich in späterer Zeit zur Gottheit Shiva wandelte. Rudra galt als zerstörerische Gottheit, der dennoch heilende Kräfte zugesprochen wurden, denn Rudra reinigte durch seine Stürme die Atmosphäre. Bei der Neptun-Entdeckung stand AC-Herrscher Mond im Nakshatra Svati, über das Vayu wacht, der Gott des Windes, Varunas Atem.

Pluto Erste Fotoaufnahme D1

Ardra, Svati und Shatabishak sind die drei von Rahu beherrschten Nakshatra. Sie spielen bei der Entdeckung bzw. Beobachtung von Uranus, Neptun und Pluto eine wichtige Rolle. Gemeinsames Thema dieser Nakshatra ist Transformation und Veränderung. Rahu erzeugt Veränderungen, die einseitige Übergewichte im Universum und im menschlichen Bewusstsein ausgleichen sollen. Jeff Green sieht in seinem Buch "Pluto – Die evolutionäre Reise der Seele" ebenfalls eine enge Verbindung zwischen Pluto und der Mondknotenachse, speziell dem nördlichen Mondknoten, der in die evolutionäre Zukunft weist.

Mit Ketu im 10. Bhava blickt man auf eine karmische Vergangenheit zurück, in der man die äußeren Umstände des Lebens stets kontrollieren und meistern konnte. Rahu im 4. Bhava erzeugt nun jedoch Aufregungen, Instabilität, intensive Ängste und emotionale Schwächen, um die Entwicklung des Bewusstseins in Schwung zu halten, ihr neue Impulse zu geben. Der Geborene ist nun gezwungen, innere Sicherheit zu entwickeln, ohne notwendigerweise die äußeren Umstände meistern zu können.

Plutos Dispositor Mond stand im Tierkreiszeichen Stier im Nakshatra Bharani. Diesem Nakshatra steht die vedische Gottheit Yama vor, der indische Gott des Todes. Bharani handelt davon, den materiellen Manifestionen das Leben zu entziehen, wenn die Zeit für eine Wandlung der Form gekommen ist, für eine TransFormation, bei der es im Grunde darum geht, das Überlebte, nicht mehr zeitgemäße sterben zu lassen, damit Neues entstehen und das Leben in neue Formen einziehen kann. Genau dies ist die Bedeutung und Funktionsweise Plutos in der Astrologischen Psychologie.

Die Entdeckung des Planeten X

Erst fünfzehn Jahre später, am 18.02.1930, entdeckte der damals 24jährige Clyde Tombaugh nach mühevoller Detailarbeit um 16.00 Uhr am Lowell Observatorium in Flagstaff den neunten Planeten. Dieser Moment gilt als Entdeckungshoroskop.

Pluto Entdeckung Radix

Rahu erreichte die Position des Mondes im Horoskop des ersten Fotos und greift das Bharani-Thema der Transformation auf. Der Löwe-Aszendent rückt die Persönlichkeit und das Selbst in den Mittelpunkt. Die Sonne, beweglicher (Chara) und natürlicher (Naisargika) Karaka des Selbst (Atmakaraka), liegt gegenüber in den letzten Bogenminuten des Wassermanns im Nakshatra Shatabishak und im 7. Bhava, einem der Maraka-Häuser. Es geht um ein Selbst, das massiven Todes-, Reinigungs- und Wandlungsprozessen unterworfen ist. In der Deutungsweise der Astrologischen Psychologie unterzieht Pluto alle Schein-Ich-Formen, die nur vorgeben, Teil des Selbst zu sein, einer tiefgreifenden Wandlung.

Pluto selbst befand sich auf 17°45‘ Krebs im 12. Bhava im Nakshatra Punarvasu. Der Dispositor Mond steht im 4. Bhava gemeinsam mit Ketu und deutet auf ein reflexhaftes Kontrollieren der Gefühle hin. Nur durch einen kontrollierten emotionalen Selbstausdruck kann ein Gefühl von innerer Sicherheit erreicht werden. Doch je mehr der Mensch versucht, seine Gefühle und Reaktionen zu kontrollieren und sich seinen Vorstellungen davon, was er fühlen sollte, anzupassen, umso mehr wird seine äußere Umgebung mit Rahu im 10. Bhava außer Kontrolle geraten und chaotisch werden. Es geht darum, die Gefühle und emotionalen Reaktionen ohne Angst frei fließen zu lassen und sie nicht ständig zu kontrollieren.

Punarvasu

Über Punarvasu wacht die große indische Göttin Aditi, die Mutter der Götter (Adityas). In dieser Sternkonstellation geht es um Erneuerung und Revitalisierung. Im vorhergehenden Nakshatra Ardra, indem Pluto bei der ersten Fotografie stand, reinigte Rudra durch seine Stürme die Atmosphäre. In Punarvasu hat sich der Sturm gelegt. Es bleibt ein leichter Wind, der angenehme, weniger aufwühlende Veränderungen als noch in Ardra anzeigt. Nachdem Pluto sein Zerstörungswerk an der Scheinwelt der Schein-Ich-Formen vollführt hat, kann wieder aufgeatmet und die Form neu aufgebaut werden.

Pluto Entdeckung

Die beiden Hauptsterne Castor und Pollux des Sternbildes Zwillinge, die dem Nakshatra Punarvasu zugeordnet werden, galten in der griechischen Mythologie als göttliche Zwillinge. In noch früherer Zeit sah man im Sternbild Zwillinge jedoch keine Brüder, sondern ein Menschenpaar, einen Mann und eine Frau. Die lateinische Bezeichnung Gemini könnte auf den vedischen Gott Yama hinweisen, dessen Name ebenfalls mit "Zwilling” übersetzt werden kann. Mit seiner Zwillingsschwester Yami gründete er das Menschengeschlecht, ähnlich wie die biblischen Urmenschen Adam und Eva. Yama und Yami stammten vom AdityaSurya ab, waren somit Enkelkinder der Großen Göttin Aditi.

Yama war der erste Mensch, der sterben musste. Er erforschte die verborgenen Regionen und entdeckte den "Pfad der Väter". Dies war die Straße, auf der die Toten in den Himmel gelangten. Yama, der sie entdeckt hatte, wurde zum König der Toten eingesetzt. Yamas Totenreich war keine Hölle, sondern ein Paradies: alle Wünsche wurden hier, im Angesicht der Götter, erfüllt. Die Ewigkeit verlief in ungetrübter Harmonie.

Yama hatte in Verbindung mit Varuna die Funktion des Totenrichters. Deshalb nannte man ihn auch den Dharmaraja, den König des Dharma. Dharma, die Rechtschaffenheit, war eine Form von Varunas unerforschlichem Weltgesetz Rta. Wer Rta gegenüber schuldig geworden war, wurde ursprünglich von Varuna selbst "gebunden" (mit einem Seil als Symbol der Sünden, mit dem sich die Verstorbenen in ihrer Unwissenheit selbst anketteten). Später übernahm Yama diese Aufgabe. Er überantwortete die Bösen der Vernichtung, oder dem Reich der Finsternis, wenn sie Rta nicht befolgt hatten.

Yama (Pluto) stand in enger Verbindung zu Varuna (Neptun) und dem Weltgesetz Rta, nach dem das weitere Schicksal der Toten beschieden wurde. Erst in der spätvedischen und hinduistischen Zeit entwickelte sich bei den Menschen die Vorstellung, dass Yamas Reich kein Himmel, sondern ausschließlich die Hölle sei. Yama wurde zu einer Schreckensgestalt, dessen Richterthron fortan alle Toten passieren müssen. Sein "Buchhalter" Chitragupta liest aus einem großen Buch die guten und schlechten Taten auf Erden vor, und nachdem Yama sein Urteil gefällt hat, werden die Seelen entweder in den Abgrund einer der Höllen verdammt oder zu einem neuen Erdenleben bestimmt.

Der Name

In beiden Pluto-Horoskopen spielen Tod und Veränderung aufgrund der beteiligten Nakshatra eine wesentliche Rolle. Zu seinem Namen kam der Planet X jedoch nicht aufgrund dieser Zusammenhänge, sondern durch die Intuition eines 11jährigen Mädchens. Es schlug den Namen des römischen Gottes der Unterwelt vor, Pluto(griech. Pluton), der sich unsichtbar machen konnte. Die astronomische Fachwelt akzeptierte diesen Vorschlag, vielleicht weil der Name mit den Initialen von Percival Lowell beginnt. In Teilen Indiens wird der Planet jedoch tatsächlich Yama genannt.

Die Raumsonde New Horizons

Im Juli wird die Raumsonde New Horizons Bilder von Pluto und seinen Monden liefern (maximale Annäherung an Pluto voraussichtlich am 14.07.2015 um 11:49:59 UT). Im Sommer folgen zu diesem Anlass weitere Informationen über Pluto und die Welt der Transneptuner am äußersten Rand des Sonnensystems.

Daten:
Erste Fotoaufnahme am Lowell-Observatorium: 19.03.1915, 06.20 UT
Entdeckung: 18.02.1930, 16.00 MST, Lowell-Observatorium in Flagstaff

Literatur:
Bruno und Louise Huber: Planeten als Funktionsorgane. API-Verlag
Starfish-Blog: Vedische Götter und Uranus, Neptun und Pluto.
Starfish-Blog: Bruno Huber: Pluto, ein Chaot?

==> siehe auch:Pluto im werbefreien Starfish-Blog

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Christopher Lee

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Der britische Schauspieler Sir Christopher Lee, Mister Dracula und markanter Vertreter des Horrorgenres, ist vor einer Woche im stolzen Alter von 93 Jahren gestorben.

Christopher Lee D1Rahu Beschreibung

Saturn und Rahu im Lagna beschreiben treffend Christopher Lees Äußeres. Rahu ist in der indischen Mythologie ein Dämon, Saturn gilt als "König des Bösen". Man hätte kaum einen besseren Dracula finden können. Allein schon deshalb muss es sich um einen Waage-Lagna handeln. Er erklärt außerdem das hohe Alter, das Lee erreichen durfte, denn er hatte einige starke Purnaya Yogas, die ein langes Leben weit über 70 Jahre in Aussicht stellen. Zum Beispiel der Herrscher von 8 (Venus) in einem Upachaya (hier 10. Bhava) gibt ein langes Leben. Ebenso Jupiter und Venus in Kendras, Saturn im Lagna im Zeichen seiner Erhöhung und gleichzeitig der Mond im 9. Bhava.

Christopher Lee

Lees Ruhm als Dracula-Darsteller begann exakt mit dem Eintritt des Alterspunktes in das Zeichen Widder, in dem Chiron steht, der Maverick (Außenseiter) des Sonnensystems . In der Rolle des Zauberers Saruman konnte er beim zweiten Durchlauf durch das 2. Haus im Zeichen Skorpion unter einem AP-Halbsextil zum Mondknoten, ein Trigon zu Pluto und Quincunx zur Sonne an frühere Erfolge anknüpfen.

Christopher Lee starb am 7. Juni 2015 Uhr um 8.30 Uhr in London (Horoskopgrafik rechts). Venus, der Radix-Herrscher von 1, ging gerade am Löwe-AC auf. Sie stand wie Transit-Saturn im Sextil zum Radix-Lagna und Saturn. Die Rahu/Ketu-Achse erreichte zum fünften Mal ihre Radix-Position.

Christopher Lee Tod

Der Radix-AP stand in der Mitte des 4. Hauses im Quadrat zu Chiron und im Quincunx zum Mond. Der Mondknoten-AP war in Opposition zu Mars, dem Herrscher des 2. und 7. Bhava, ein Maraka.

==> siehe auch:Christopher Lee im werbefreien Starfish-Blog

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Charleston Church Shooting

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Der Attentäter Dylann Roof, der am 17. Juni 2015 gegen 21.05 Uhr neun Afroamerikaner in einer Kirche in Charleston erschoss, wollte durch diese Tat einen neuen Bürgerkrieg in den USA anfachen. Er bekannte sich auf einer Seite im Internet offen als Rassist. Die Stadt Charleston wählte er aufgrund ihrer historischen Bedeutung bewusst als Tatort aus. 

Charleston ist eine der ältesten Städte der USA, gegründet 1670 zu Ehren des eUSA Alterspunkt 12.04.1861nglischen Königs Charles II. als Charles Town. Charleston, wie die Stadt seit 1783 genannt wird, war die Drehscheibe des Sklavenhandels in Nordamerika. Dort begann der amerikanische Bürgerkrieg mit dem Angriff auf das Fort Sumter am 12. April 1861 durch die Konföderation, den Zusammenschluss der amerikanischen Südstaaten, die sich nach der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vom Norden abspalteten. Es kämpfte der Süden gegen den Norden, die sich beide im Laufe der Zeit wirtschaftlich immer weiter auseinander entwickelt hatten. Der Süden war landwirtschaftlich ausgerichtet, wurde von einer Plantagenaristokratie beherrscht, deren Reichtum im Wesentlichen auf Sklaven als billigen Arbeitskräften beruhte, während die Nordstaaten von Kleinbauern und einer zunehmenden Industrialisierung geprägt waren. Mit der Wahl von Abraham Lincoln, einem erklärten Gegner der Sklaverei, brach der Konflikt offen aus.

USA Transite 12.04.1861

Es folgte ein außerordentlich blutiger und grausamer Krieg, ein Trauma für die amerikanische Bevölkerung. Nach vier Jahren Bürgerkrieg musste die Konföderation am 9. April 1865 kapitulieren. In der Folge trat am 18.12.1865 der 13. Zusatzartikel zur US-amerikanischen Verfassung in Kraft, mit dem die Sklaverei in allen Bundesstaaten abgeschafft wurde. Allerdings war es den einzelnen Bundesstaaten weiterhin erlaubt, der afroamerikanischen Bevölkerung andere Rechte zuzugestehen als der weißen Bevölkerung, was im Alltag einer Rassentrennung gleichkam. Erst im Zuge der Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren wurden auch in diesen Bundesstaaten mit dem Civil Rights Act von 1964 Afroamerikaner der weißen Bevölkerung faktisch gleichgestellt. Allerdings haben speziell in den Südstaaten, aber auch allgemein in den USA, Afroamerikaner weiterhin mit Diskriminierung zu kämpfen. Sie empfinden sich deshalb als Staatsbürger zweiter Klasse.

Rassismus ist eine Ideologie, die der Zugehörigkeit des Menschen zu einer "Rasse" eine entscheidende Bedeutung beimisst. Dabei gilt dieses Weltbild, dass die Spezies Mensch, den "Homo sapiens", in Rassen einteilt, seit langem als überholt. Alle Menschen sind gleich, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens oder ethnischen Zugehörigkeit. Im Grunde bestätigt dies auch die Astrologie, denn aus einem Horoskop ist weder das Geschlecht des Horoskopeigners noch seine Hautfarbe ableitbar.

Ideologien hängen astrologisch oft mit dem Planeten Pluto zusammen. Schließen sie solche ein, die auf eine vermeintliche Ungleichheit der Menschen abzielen, außerdem Neptun. Pluto definierte der Astrologe Bruno Huber als das Ideal des perfekten Menschen, des Göttlichen im Menschen, das nach dem Höchsten streben lässt. Neptun dagegen ist das Ideal der Liebe, das nach der perfekten Beziehung unter allen Lebewesen suchen lässt. So nah wie bei Pluto Genie und Wahnsinn liegen, so eng sind bei Neptun Liebe und Hass verknüpft. Beide Ideale pervertieren im Rassismus zu einer egozentrischen Ideologie, die diesen geistigen Planeten nicht gerecht wird.

Dylann Roof wurde am 3. April 1994 in Columbia geboren, der Hauptstadt des Bundesstaates South Carolina, Geburtszeit unbekannt. Neptun und Pluto stehen in einem kleinen Talentdreieck. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen Neptun und Pluto stets annähernd im Sextil zueinander, und sind damit astrologischer Ausdruck einer kollektiven Sehnsucht nach Frieden und Harmonie in der Welt. In den 1990er Jahren gesellte sich der dritte geistige Planet Uranus in Konjunktion zu Neptun hinzu. Damals fiel der Eiserne Vorhang und das atomare Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion nahm ein Ende. Die Welt schien einen großen Schritt vorwärts gemacht zu haben.

Die zugrundeliegenden Konflikte wurden jedoch von der Menschheit nicht ausreichend bearbeitet. Sie brechen jetzt im Zuge des vergangenen Uranus/Pluto-Quadrats wieder mit aller Macht hervor. Hier in Europa scheint der Kalte Krieg wieder zurückzukehren, und in den USA ist das Thema Rassendiskriminierung auch 150 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei immer noch schmerzhaft aktuell.

Beginn Amerikanischer Bürgerkrieg Radix

Der amerikanische Bürgerkrieg entzündete sich am Konfliktthema Sklaverei. Pluto stand damals im Halbsextil zu Uranus, der erste Aspekt im zehn Jahre zuvor begonnenen Uranus/Pluto-Aspektzyklus (23.03.1851, 19:07 UT). Im Horoskop der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (Grafik oben) sollte der Alterspunkt im Verlauf des Bürgerkrieges den Kreuzungspunkt mit dem Mondknoten-Alterspunkt erreichen, eine schicksalsmächtige Zeit für die USA. Beim Angriff auf das Fort Sumter stand der Radix-AP im Halbsextil zu Chiron und in Konjunktion mit dem Transit-Mond, der wiederum in weiter Konjunktion zu Pluto stand. Der Mondknoten-AP stand im Quadrat zu Transit-Saturn, der kurz zuvor über den DC gelaufen war. Transit-Chiron in Konjunktion mit dem Mond am AC kündigt schmerzhafte Erfahrungen für das Volk an.

Interessant ist das kulminierende Galaktische Zentrum am MC und das im Untergang befindliche Virgo Cluster am DC. Nach der Kapitulation der Südstaaten am 09.04.1865 war der Weg frei zur Abschaffung der Sklaverei, was am 18.12.1865 mit der Ratifizierung des 13. Zusatzartikels zur US-amerikanischen Verfassung geschah. Dieser denkwürdige Tag begann um Mitternacht mit einem Neumond am Galaktischen Zentrum in unterer Kulmination (am IC) und einem aufgehenden Virgo Cluster am AC. Es hat den Anschein, dass auch die galaktischen Zentren die Sklaverei nicht gutheißen.

Abschaffung der Sklaverei Radix

Leider waren die Amerikaner nicht gründlich in der Bearbeitung des "Rassenkonfliktes". Die Sklaverei war zwar in den USA abgeschafft, auch in den Südstaaten, aber es stand den Bundesstaaten frei, Gesetze zu erlassen, die faktisch einer Rassentrennung gleichkamen. Dieser Missstand wurde erst rund 100 Jahre später behoben mit dem Civil Rights Act von 1964, dem Jahrzehnt der Uranus/Pluto-Konjunktion im Zeichen Jungfrau. Doch der Erlass von Gesetzen allein ist nicht ausreichend. Auch gesellschaftlich und individuell psychologisch müssen diese Konflikte aufgearbeitet werden. Das ist in den USA bis heute nicht wirklich geschehen, wie die letzten Monate und Jahre zeigen. Vor allem das Uranus/Pluto-Quadrat der letzten drei Jahre spülte diese Themen immer wieder hoch.

Charleston Church Shooting Radix

Die Schüsse auf Walter Scott fielen am Tag einer Mondfinsternis in Spannungsaspekten zum Uranus/Pluto-Quadrat. Am Tag zuvor feierte Dylann Roof seinen 21. Geburtstag und erhielt von seinem Vater eine Waffe geschenkt, mit der er zwei Monate später neun Afroamerikaner in einer Kirche erschießt. Einfach aus dem Grund, weil sie von dunkler Hautfarbe sind und Roof sich in den Monaten zuvor mit der Geschichte des Amerikanischen Bürgerkriegs auseinandersetzte. Leider nicht auf eine den Rassenkonflikt lösende und heilende Weise. Das scheint in den USA und speziell in den Südstaaten bis heute kein Thema zu sein. Im Norden freut man sich über den Sieg, im Süden empfinden viele bis heute die Schmach der Niederlage. Das Horoskop dieses sinnlosen Anschlages hat eine Sonne/Mars-Konjunktion in Opposition zum Galaktischen Zentrum des Tages der Abschaffung der Sklaverei in den USA. Am Tag zuvor war Neumond auf 25° Zwillinge in Konjunktion zu Mars. Im Horoskop der Unabhängigkeitserklärung nach Sibly steht Saturn exakt im Quadrat zum AC und Mond, Pluto im Quadrat zum Radix-Saturn, Neptun im Quadrat zu Radix-Uranus und Transit-Chiron in harten Spannungsaspekten zum Mars/Neptun- Quadrat der USA.USA Transite 17.06.2015

Man stelle sich vor, in Deutschland würde am Reichstagsgebäude heute noch eine Hakenkreuzfahne hängen, so wie in einigen US-Bundesstaaten die Fahne der Konföderation, das "Kreuz des Südens"! Ich schätze an den USA, dass Deutschland es in erster Linie diesem Land zu verdanken hat, vom Irrsinn des Nationalsozialismus befreit worden zu sein. Umso weniger ist zu verstehen, warum sich das Land nicht endlich selbst von seinen dunkelsten Schatten befreien kann.

Horoskopdaten:
Unabhängigkeitserklärung (Sibly): 04.07.1776, 22.50 LAT, Philadelphia PA
Beschuss des Fort Sumter (Beginn des Bürgerkrieges): 12.04.1861, 04.30 LMT, Charleston SC
Kapitulation General Lee: 09.04.1865, gegen Mittag, Appomattox VA
Abschaffung der Sklaverei: 18.12.1865, 00.00 LMT, Washington DC
Civil Rights Act von 1964: 02.07.1964, 18.45 EDT, Washington DC
Anschlag in Charleston: 17.06.2015, 21.05 EDT, Charleston SC
Dylann Roof, 03.04 .1994, Zeit unbekannt, Columbia SC

Lesetipp:
Charleston Church Shooting
Das rätselhafte Sibly-Horoskop der USA
Bruno Huber: Pluto, ein Chaot?

==> siehe auch:Charleston Church Shootingim werbefreien Starfish-Blog

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